Oberösterreich

Familienvater totgeschlagen, aber 17-Jähriger geht frei

Ein 17-Jähriger wird wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zu 24 Monaten Haft bedingt verurteilt.

Jochen Dobnik
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An dieser Haltestelle am Linzer Hauptplatz ereignete sich die Tragödie.
An dieser Haltestelle am Linzer Hauptplatz ereignete sich die Tragödie.
Michael Strobl

Der Teenager aus dem Bezirk Linz-Land hatte im Juni am Linzer Hauptplatz einen 38-Jährigen im Streit brutal attackiert und ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen ("Heute" hat berichtet). Der dreifache Familienvater erlitt bei dem Angriff tödliche Kopfverletzungen. Am Freitag wurde der 17-Jährige zu 24 Monaten Haft bedingt verurteilt. Ins Gefängnis muss er also wegen der bedingten Strafe nicht.

Alkohol war im Spiel

In ganz Österreich stellten sich Menschen die Frage, wie der Vorfall zwischen dem Jugendlichen und Daniel D. so dermaßen eskalieren konnte, dass der Teenie aus dem Bezirk Linz-Land den 38-Jährigen attackierte. Offenbar war Alkohol im Spiel. Auch mit anderen Gästen soll D. aneinandergeraten sein.

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    So wird um den getöteten Daniel D. getrauert.
    So wird um den getöteten Daniel D. getrauert.
    fotokerschi.at

    Der damals 16-Jährige rechtfertigte sich in der Verhandlung damit, dass er sich von dem Betrunkenen bedroht gefühlt habe. Der 38-Jährige hätte die Fäuste geballt und ihm gedroht. Deshalb habe er ihm dann einen so heftigen Faustschlag versetzt, dass dieser rücklings hinfiel. Dabei wurde der Mühlviertler schwer am Kopf verletzt und starb vier Tage später im Spital.

    Der Angeklagte und sein Anwalt argumentierten vergeblich, der 17-Jährige, der auch Mitglied im Boxsportklub ist, habe in Notwehr gehandelt. Auch seine Freunde beschrieben ihn als besonnen. Sowohl der Verteidiger als auch die Staatsanwaltschaft gaben keine Erklärung ab, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.