Ein Toter, neun Verletzte

Tragische Unfallserie überschattet Harley-Treffen

Ein tödlicher Unfall überschattet das Harley-Treffen am Faaker See. Die Zahl der Motorradunfälle in Kärnten steigt weiter an.
Newsdesk Heute
07.09.2025, 20:38
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Die European Bike Week am Faaker See ist vorbei. Das Wochenende hat die Stimmung aber ordentlich gedrückt: Am Samstag kam es laut zu einem tödlichen Unfall. Ein 72-jähriger Motorradfahrer aus Deutschland kollidierte auf der Rosegger Straße mit einem Auto.

Trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche durch Zeugen konnte der Mann nicht mehr gerettet werden. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Nach einer Vollbremsung wurde er von seinem eigenen Motorrad gegen das Heck des Autos gedrückt. Seine 74-jährige Beifahrerin stürzte vorher vom Motorrad und musste schwer verletzt ins UKH Klagenfurt gebracht werden.

Traurige Erinnerungen ans Vorjahr

"Es war ein tragischer Unfall. Ganz in der Nähe jener Stelle, an der bereits letztes Jahr ein Ehepaar aus dem Burgenland bei der Anreise zum Harley-Treffen tödlich verunglückt ist. Auch für die beiden 63-Jährigen kam damals jede Hilfe zu spät", sagt Matthias Kogelnig, Sprecher der Landespolizeidirektion Kärnten gegnüber der "Kleinen Zeitung".

Insgesamt gab es heuer neun Unfälle mit Personenschäden rund um das Harley-Treffen. "Insgesamt wurden zehn Personen verletzt, eine leider tödlich und zwei Frauen schwer. Die 74-jährige Beifahrerin des Verstorbenen und eine 24-Jährige aus Oberösterreich, die in einer abschüssigen Linkskurve gegen die Leitschienen krachte. Die Frauen wurden aber nicht lebensbedrohlich verletzt", so Kogelnig. Bei der großen Harley-Parade selbst gab es keine Zwischenfälle.

Geschwindigkeit als Gefahr

Trotz der vielen Teilnehmer – mehrere Tausend Biker und etwa 100.000 Besucher – waren es nicht mehr Unfälle als in den Jahren davor. "Mangelnde Praxis und Unachtsamkeit haben viele der Unfälle ausgelöst. Heuer war auffällig, dass viele Biker in großen Gruppen unterwegs waren und es dort immer wieder zu leichteren Zusammenstößen kam", erklärt der Polizeisprecher. Zum Glück waren die meisten Verletzungen eher leichter Natur.

Die größte Gefahr für Motorradfahrer ist laut Kogelnig die Geschwindigkeit in den Kurven: "Dabei verlieren die Lenker die Kontrolle über das Motorrad, stürzen, kommen von der Fahrbahn ab oder auf die Gegenfahrbahn, wo es im schlimmsten Fall zur Kollision mit dem Gegenverkehr kommt. Deshalb kam auch heuer ein Kurvenradar bei den Kontrollen im Rahmen der European Bike Week zum Einsatz".

500 Anzeigen

Die Landesverkehrsabteilung hat bei technischen Schwerpunktkontrollen vor allem auf die Sicherheit der Motorräder und auf Lärmmessungen geachtet. Elf Kennzeichentafeln wurden eingezogen. Im Raum Faaker See gab es 400 Alkoholkontrollen. Laut Polizei mussten nur zwei Führerscheine wegen Alkohol am Steuer abgenommen werden.

Insgesamt wurden 500 Anzeigen und rund 300 Organmandate wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung und das Kraftfahrgesetz ausgestellt. Die endgültige Bilanz des Polizeieinsatzes wird im Laufe der Woche erwartet.

Motorradunfälle in Kärnten steigen

Der tödliche Motorradunfall am Samstag ist heuer bereits der zehnte auf Kärntens Straßen – mehr als im gesamten Vorjahr. Statistik Austria zufolge sind 2024 schon acht Motorradfahrer bei Unfällen gestorben. Für den Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ist dieser Trend alarmierend.

Die Organisation fordert schon länger eine Temporeduktion auf Österreichs Freilandstraßen: "Es ist höchste Zeit, dass auch in Österreich Tempo 80 statt 100 zur Regelgeschwindigkeit wird, so wie das beispielsweise in der Schweiz der Fall ist", erklärt Michael Schwendinger vom VCÖ im Gespräch mit der "Kleinen".

{title && {title} } red, {title && {title} } 07.09.2025, 20:38
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