Klimaschutz

Together4Forests – 100 NGOs gegen Waldzerstörung

Alle zwei Sekunden geht eine Waldfläche so groß wie ein Fußballfeld verloren. Europaweite Initiative fordert besseres EU-Waldschutzgesetz.

Lydia Matzka-Saboi
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Umweltschützer protestierten für Waldschutz. Die EU gehört zu den größten Händlern von Produkten aus Natur- und Waldzerstörung, so die Kritik.
Umweltschützer protestierten für Waldschutz. Die EU gehört zu den größten Händlern von Produkten aus Natur- und Waldzerstörung, so die Kritik.
Greenpeace

Alle 27 Minuten wird weltweit eine Fläche so groß wie der Wiener Prater abgeholzt. 100 europäische Organisationen (u.a. WWF, Greenpeace, die Menschenrechtsorganisation "Südwind", das Jane Goodall Institute) fordern daher ein besseres EU-Waldschutzgesetz. Über Agrargüter wie z.B. Soja für Tierfutter (Fleisch) und Palmöl (Nutella, Kekse, Fertiggerichte) wird Regenwaldzerstörung importiert und konsumiert. Die NGOs wollen, dass künftig nur nachhaltige Produkte auf den europäischen Markt kommen.

Aktivistinnen und Aktivisten in 14 europäischen Ländern haben in den letzten Tagen - vom Circus Maximus in Rom bis zu den Wäldern Schwedens - mit Protesten aufgezeigt, wie schnell Wälder zerstört werden. Alle zwei Sekunden geht eine Fläche so groß wie ein Fußballfeld verloren - für die Produktion von Rohstoffen, die auch in Europa landen. Die EU gehört zu den größten Händlern von Produkten aus Natur- und Waldzerstörung.

Über 100 Organisationen demonstrierten im Rahmen der Initiative "Together4Forests" für mehr Waldschutz.
Über 100 Organisationen demonstrierten im Rahmen der Initiative "Together4Forests" für mehr Waldschutz.
Christopher Glanzl

"Mit der Zerstörung intakter Naturräume verlieren wir unsere wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise und das Artensterben. Es reicht nicht, an das Gewissen von Einzelpersonen oder Unternehmen zu appellieren. Wir brauchen vielmehr ein wirksames EU-Lieferkettengesetz, das unsere Lebensgrundlagen schützt", sagt Miriam Prager vom WWF-Jugendnetzwerk Generation Earth.

Europa mitschuldig an Regenwaldzerstörung

Hinter dieser europäischen Aktionswoche steht die Initiative "Together4Forests" - eine Gruppe von über 100 Organisationen. Die Koalition setzt sich für ein starkes EU-Gesetz für globalen Waldschutz ein, über das die EU-Umweltminister im März 2022 in Brüssel beraten werden.

"Europa ist mitschuldig an der globalen Zerstörung von Regenwäldern und wichtigen Ökosystemen, die Heimat von Elefanten, Jaguaren und Orang-Utans sind. Damit feuert Europa die weltweite Arten- und Klimakrise an. Die EU und jedes einzelne Mitgliedsland müssen endlich Verantwortung übernehmen. Ministerin Köstinger muss sich für ein starkes Gesetz einsetzen, das Produkte aus Wald- und Naturzerstörung auf dem EU-Markt verhindert", erklärt Lukas Meus, Waldexperte bei Greenpeace in Österreich.