Austria Klagenfurt zeigt sich offen für Verhandlungen mit der TGI AG über eine mögliche Übernahme des Klubs. Das gab der Bundesliga-Absteiger am Mittwochmittag in einer offiziellen Presseaussendung bekannt. Hintergrund ist das Interesse von TGI-Gründer und Hauptsponsor Helmut Kaltenegger, sich stärker im Verein zu engagieren – obwohl er zugleich rund 700.000 Euro an bereits geleistetem Sponsoring für den Lizenzerhalt zurückfordert. Trotz dieser finanziellen Forderung signalisiert der Verein Gesprächsbereitschaft.
"Wir freuen uns auf den Austausch mit Helmut Kaltenegger und seiner TGI AG. Er nimmt als bisheriger Hauptsponsor eine besondere Rolle ein", wird Vizepräsident und Hauptgesellschafter Zeljko Karajica zitiert.
Man wolle den Gesprächen nicht vorgreifen, habe aber zur Kenntnis genommen, dass Kaltenegger öffentlich sein Interesse an einer stärkeren Rolle im Klub bekundet habe. "Das werten wir als positives Zeichen und stehen dem offen gegenüber", so Karajica.
Im April war die TGI AG als Hauptsponsor bei Austria Klagenfurt eingestiegen, nachdem dem Verein in erster Instanz die Bundesliga-Lizenz verweigert worden war. TGI sicherte mit einer Geldspritze das Überleben des Klubs – zumindest vorerst.
"Wir sind dankbar für dieses großartige Engagement. Kaltenegger ist in einer herausfordernden Situation eingestiegen, hat Verantwortung übernommen und sich öffentlich klar positioniert", betont Karajica rückblickend.
Kaltenegger hatte bereits in einem TV-Interview große Ambitionen geäußert – er träume von Europacupspielen im Wörtherseestadion. Allerdings machte er deutlich, dass ein langfristiges Engagement nur in der Bundesliga Sinn mache. Der Abstieg durchkreuzte diesen Plan. Ein ähnlicher Versuch war zuvor bereits bei DSV Leoben gescheitert – dort endete das Engagement der TGI AG im Konkurs.
Wenige Tage nach dem Einstieg der TGI AG trennte sich der Klub von Langzeittrainer Peter Pacult, obwohl dessen Vertrag erst im Dezember bis 2027 verlängert worden war. Als neuer Cheftrainer wurde Carsten Jancker installiert – zuvor in Leoben tätig und Testimonial der TGI AG. Der Abstieg ließ sich dennoch nicht mehr verhindern: In vier Spielen unter Jancker holte Klagenfurt nur zwei Punkte.
"Jetzt geht es darum, sich zu sammeln, aufzustehen und neu zu starten. Wir wollen unsere Partner dafür gewinnen, diesen Neustart als Chance zu begreifen", so Karajica. "Wir spüren viel Unterstützung und die Bereitschaft, nach diesem Rückschlag enger zusammenzurücken."