Tom Cruise, der Mann, der sich an Düsenjets klammert, Fassaden hinunterrennt und Filmgeschichte im Vorbeifliegen schreibt, hat es endlich geschafft: Am 16. November hält der mittlerweile 63-Jährige seinen ersten Oscar in den Händen – einen Ehren-Oscar, der für viele Fans längst überfällig war.
Vier Jahrzehnte lang dominierte er die Leinwand, doch die berühmte Goldstatue blieb ihm trotz mehrerer Nominierungen verwehrt. Jetzt aber gehört sie ihm – Triumph nach jahrzehntelangem Warten.
Seine Reise begann alles andere als glamourös: Ein schüchterner Bub, geplagt von Legasthenie, der in 14 Jahren ganze 15 Schulen durchläuft und sich laut eigenen Worten oft "dumm" und wie ein "Idiot" fühlte – genau dieser Junge wurde zu Hollywoods letztem echten Superstar.
Der Cruise, der als 18-Jähriger in New York als Hausmeister jobbte, tanzte sich 1983 in Unterhose in "Risky Business" ins kollektive Gedächtnis und raste 1986 als "Maverick" direkt in die Filmgeschichte.
Es folgten etliche Blockbuster wie "Mission Impossible", "Eyes Wide Shut". "Jerry Maguire", "Interview mit einem Vampir", "Vanilla Sky", "Jack Reacher" oder "Rain man" – fast jeder Film mit Cruise wird zum Kino-Hit.
Privat hingegen blieb kein Stein auf dem anderen: drei Ehen, ein fragwürdiger Couchsprung in Oprah Winfreys TV-Show und ein Schatten namens Scientology, der bis heute über seiner Karriere schwebt. Kritiker schießen immer wieder scharf – und doch scheint er unverwüstlich.
Mit "Top Gun: Maverick" brachte er 2022 die Kinos wieder zum Beben, spielte Milliarden ein und bewies, dass altmodischer Starruhm noch lebt. Und nun krönt der Oscar dieses Leben zwischen Höhenflug und Absturzgefahr.
