Wirtschaft

"Totalschaden" – Nächste Branche kämpft mit Personalnot

Die Teuerungswelle, die Personalnot und die Energiekrise haben die Wirtschaft mit voller Wucht getroffen. Nun herrscht am Bau Verzweiflung

Tobias Kurakin
Neben Tourismus, Handel und Gastronomie sind derzeit in der Baubranche viele Stellen offen.
Neben Tourismus, Handel und Gastronomie sind derzeit in der Baubranche viele Stellen offen.
Robert Newald / picturedesk.com

Die Industrie sowie die Wirtschaft in Österreich sehen sich ob der unsicheren Lage vor großen Herausforderungen. Die hohe Inflationsrate in Kombination mit der Unsicherheit über die Gasversorgung im Land bereitet mehreren Branchen starkes Kopfzerbrechen. Nun wird von der Wirtschaftskammer Alarm geschlagen.

Wirtschaftskammer besorgt

Die hohen Energiekosten sind nicht nur für die Bevölkerung eine große Belastung, auch die Industrie verzweifelt so langsam. Reinhard Kainz, Geschäftsführer der Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Österreich, spricht im Ö1-Mittagsjournal etwa über die Belastung von Textilreiniger:innen.

"Das ist eine systemrelevante Branche, weil sie die Hygiene in Krankenhäusern, Pflege- sowie Altenheimen sicherstellen", führt Kainz aus. In dieser Sparte seien die Kosten aber zuletzt explodiert, da man besonders viel Energie aufwenden müsse. Die Preise für Strom sind im Vergleich zum Vorjahr um 51 Prozent angestiegen, jene für Gas gar um 167 Prozent.

Der Energiekostenzuschuss der Bundesregierung für die Industrie im Umfang von 450 Millionen Euro würde jedenfalls "viel zu wenig sein", so der Geschäftsführer. Spartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster fordert daher, dass der Bonus für alle Betriebe, die ihn brauchen, ausgeweitet wird und nicht mehr gedeckelt ist.

272.000 Menschen fehlen am Arbeitsmarkt

Bezüglich der Energieversorgung erwartet sich die Wirtschaftskammer zudem Klarheit. Laut Kainz würde beispielsweise eine Glasfabrik darauf angewiesen sein, dass der Ofen, der mit Gas geheizt wird, 365 Tage im Jahr brennt. Sollte plötzlich kein Gas mehr fließen, könnte der Ofen zerstört werden und "ein wirtschaftlicher Totalschaden entstehen". Dann würden auch "alle Arbeitsplätze verloren gehen", warnt er.

Eine weitere Problemstelle ist zudem die Bauwirtschaft, die mit einem Fachkräfte- und Materialmangel zu kämpfen hat. Scheichelbauer-Schuster meint, dass viele Baubetriebe die Aufträge nicht einmal mehr abarbeiten können, da schlichtweg das Personal fehle. Die hohen Materialpreise würden noch dazu Verluste mit sich bringen. Die Wirtschaftskammer geht derzeit davon aus, dass rund 272.000 Personen am Arbeitsmarkt fehlen und fordert von der Regierung eine Reform.

    <strong>18.04.2024: Sexsüchtiger aus Wien hatte seit 2018 keinen Sex mehr.</strong> Lukas M. ist seit vielen Jahren sexsüchtig. Wie das seine Ehe und auch sein Leben beeinflusst hat, erzählt er <a data-li-document-ref="120031584" href="https://www.heute.at/s/sexsuechtiger-aus-wien-hatte-seit-2018-keinen-sex-mehr-120031584">im persönlichen Gespräch mit <em>"Heute"</em> &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120031512" href="https://www.heute.at/s/albtraum-trip-2-von-7-pools-befuellt-familie-klagt-120031512"></a>
    18.04.2024: Sexsüchtiger aus Wien hatte seit 2018 keinen Sex mehr. Lukas M. ist seit vielen Jahren sexsüchtig. Wie das seine Ehe und auch sein Leben beeinflusst hat, erzählt er im persönlichen Gespräch mit "Heute" >>>
    Pixabay/Heute
    ;