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Tote, Vermisste nach Unwetter – Italien ruft Notstand a

Italien hat wegen sintflutartiger Unwetter den Notstand ausgerufen. Mindestens 10 Menschen sind gestorben, vier weitere werden noch vermisst.

Jochen Dobnik
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    Bei nächtlichen Sturzfluten in Italien sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, weitere werden noch vermisst.
    Bei nächtlichen Sturzfluten in Italien sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, weitere werden noch vermisst.
    EPA-EFE

    Auf Amateurvideos ist zu sehen, wie sintflutartige Niederschläge die Straßen einiger Ortschaften in der mittelitalienischen Adria-Provinz Ancona in Flüsse verwandelt haben. Mindestens zehn Menschen sind in den Unwettern gestorben, vier weitere werden noch vermisst – darunter zwei Kinder. In weiten Teilen der Region Marken wurde am Freitag der Notstand ausgerufen.

    Mehr dazu >> Tote, Vermisste – "Wasser-Bombe" verwüstet Italien

    “Wir haben apokalyptische Szenen erlebt”, sagt Carlo Manfredi, Bürgermeister der Ortschaft Castellone di Suasa, einer Kleinstadt in der Provinz Ancona, im Interview mit RAI News 24. Viele der 300 eingesetzten Feuerwehrleute wateten in überschwemmten Straßen durch hüfthohes Wasser, während andere versuchten, Überlebende von Schlauchbooten aus zu bergen.

    In etwa zwei Stunden wurde am Donnerstag eine Regenmenge gemessen, die jener entspricht, die bisher im Laufe des Jahres gefallen ist.

    Der Bürgermeister des Ortes Barbara nahe der Hafenstadt Ancona sprach von einer Mutter und deren 17-jähriger Tochter sowie einem Jungen, die noch gesucht würden. Der Achtjährige befand sich mit seiner Mutter in einem Auto, das im Wasser stecken geblieben war. Die Frau schaffte es Berichten zufolge, das Auto mit ihrem Sohn auf dem Arm zu verlassen, wurde dann aber von den Fluten mitgerissen. Die Feuerwehr rettete die Frau, konnte aber das Kind bisher nicht finden.

    Ein 21-Jähriger wurde ebenfalls von der Nevola-Strömung erfasst und habe sich nur dadurch retten können, indem er sich zwei Stunden lang an einen Ast eines großen Baums festhielt, erzählt er der "Gazzetta del Mezzogiorno".

    Ministerpräsident Mario Draghi hat am Freitagabend die am stärksten betroffene Gemeinde Ostra besucht. Seine Regierung versprach Hilfe in Höhe von fünf Millionen Euro für die Region.