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Toter Bub in Donau – Polizei weitet Ermittlungen aus
Ein Aufruf in den 195 Interpol-Mitgliedstaaten soll klären, ob der tote Bub aus der Donau Opfer von Menschenhandel, Entführung oder Gewalt war.
Die internationale Polizeibehörde Interpol hat auf Ersuchen der deutschen Polizei weltweit um Mithilfe im Fall eines toten Buben gebeten, der vor mehr als einem Jahr in der Donau gefunden wurde. "Irgendwo weiß irgendjemand irgendetwas über diesen Jungen", erklärte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock am Dienstag in Lyon.
Die Leiche des fünf bis sechs Jahre alten Kindes war im Mai vergangenen Jahres nahe dem Ort Grossmehring in Bayern aus dem Wasser geborgen worden – in Plastikfolie verpackt und mit einem Stein beschwert. Der Bub war etwa 110 Zentimeter gross, wog 15 Kilogramm, hatte braune Haare und die Blutgruppe 0. Bis heute konnte die deutsche Polizei nichts über seine Todesumstände oder seine Identität herausfinden.
Opfer von Menschenhandel?
Fahnder vermuten, dass der Bub einige Zeit außerhalb Deutschlands verbracht haben könnte. Ein weltweiter Aufruf in den 195 Interpol-Mitgliedstaaten soll nun die Frage klären, "ob er Opfer von Menschenhandel, Entführung oder Gewalt" war, wie Stock erklärte.
Bürgerinnen und Bürger, die sich "an ein vermisstes Kind erinnern können, dessen Erscheinung oder dessen Verschwinden auf einen möglichen Zusammenhang mit dem Fall hinweisen», sind aufgerufen, sich mit der deutschen Polizei in Verbindung zu setzen. Die Ermittler setzen außerdem Hoffnungen in das DNA-Tool I-Familia. Es soll unbekannte Leichen wie die des kleinen Buben mittels internationalem DNA-Verwandschaftsabgleich identifizieren.