Österreich

Toter Waris: Hundehalterin muss 6 Monate in Haft

Auch das Oberlandesgericht zeigte keine Gnade für jene Frau, die sturzbetrunken mit ihrem Kampfhund durch Wien getorkelt war. Lydia W. muss in Haft.

Heute Redaktion
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Offenbar schämt sie sich jetzt doch! Während der Vater des kleinen Waris Mittwochvormittag tapfer der Berufungsverhandlung nach dem Tod seines Buben beiwohnte, blieb die Verursacherin der Tragödie einfach zuhause und ließ sich von ihrer Verteidigerin Nadine Illetschko vertreten.

Wie berichtet, war der 49-Jährigen das am 25. März gefällte Urteil von sechs Monaten Haft zu hoch. Wegen der schweren Folgen ihres rücksichtslosen Handels schmetterte die Oberbehörde das Begehren nun allerdings ab und bestätigte das Urteil des Erstgerichts. Rechtskräftig ist nun: Lydia W. muss sechs Monate hinter Gitter.

Ohne Job – den hat sie nach dem Drama verloren – hat sie auch kaum Chancen auf eine Fußfessel. Der Opferfamilie wurden darüber hinaus 65.000 Schmerzensgeld zugesprochen sowie die Begräbniskosten ersetzt. Die Versicherung der Verursacherin hat den Geldbetrag bereits überwiesen.

Da sie mit 1,4 Promille an jenem verhängnisvollen Abend im September 2018 ohne Beißkorb mit ihrem Rottweiler "Joey" in der Wiener Donaustadt unterwegs gewesen war, wurde sie mit lebenslangem Hundehalteverbot belegt. Dies brach sie vergangenen Monat. Wie von "Heute.at" berichtete, drohen ihr daher bis zu 20.000 Euro Strafe. Der zuständige Magistrat möchte "mit voller Härte" gegen die Wiederholungstäterin vorgehen.

"Ich bin erleichtert, dass diese Frau, die uns so viel Leid zugefügt hat, nicht gänzlich ungeschoren davongekommen ist", sagte der Vater des toten Waris zu seiner Anwältin Astrid Wagner. Er kann mit seiner Frau nun nach einem quälend langen Jahr versuchen, abzuschließen. Der immense Schmerz der Eltern wird aber höchstens verblassen. "Vergessen kann man so etwas nie", so der Vater jenes Buben, der nur 17 Monate alt werden durfte.