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Totes Kind (12) aus Trümmern nach Balkan-Beben geborgen

Nach dem schweren Erdbeben in Kroatien, das auch in Österreich spürbar war, sind die Rettungskräfte auf der Suche nach Opfern unter den Trümmern.

Rene Findenig
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    Ein schweres Erdbeben der Stärke 6,4 auf der Richterskala erschütterte am 29. Dezember 2020 den Balkan. Es war auch bis nach Österreich spürbar.
    Ein schweres Erdbeben der Stärke 6,4 auf der Richterskala erschütterte am 29. Dezember 2020 den Balkan. Es war auch bis nach Österreich spürbar.
    Slavko Midzor / Pixsell via Reuters

    Am Montag kam es südlich von Zagreb zu zwei kleineren Erdbeben, am Dienstag gegen 13 Uhr folgte ein starkes Beben mit der Stärke 6,3, das auch in ganz Österreich stark spürbar war. In der Epizentralregion gab es zahlreiche eingestürzte Gebäude. Besonders vom Beben betroffen sind die Städte Petrinja und Sisak. Der Bürgermeister von Petrinja, Darinko Dumbović, sagte, dass die Hälfte der Stadt zerstört wurde. Er bat um dringende Hilfe.

    Dumbović: "Wir ziehen Leute aus dem Auto, wir wissen nicht, ob wir Tote oder Verwundete haben." Lokale Medien berichten von apokalyptischen Szenen. Im Ort zogen Helfer nach Video-Aufnahmen des Senders "N1" einen Mann und ein Kind aus Trümmern. Außerdem wird von einem Reporter einer lokalen Zeitung berichtet, dass beim Erdbeben ein Kind verstorben ist. Der Bürgermeister von Petrinja bestätigte den Tod eines 12-jährigen Mädchens: "Wir haben tote Kinder. Das ist wie Hiroshima. Wir brauchen Feuerwehrleute, wir brauchen Hilfe."

    Trümmer sogar im kilometerweit entfernten Zagreb.
    Trümmer sogar im kilometerweit entfernten Zagreb.
    Reuters

    Eine besondere Gefahr für die Retter vor Ort sind die Nachbeben. Wie "Erdbebennews" schreibt, folgen auf Beben der Stärke sechs in der Regel Nachbeben mit einer Magnitude über 5. Vor wenigen Minuten zitterte die Erde erneut, allerdings mit einer Stärke von 4,5. Der kroatische Premierminister Andrej Plenković kündigte an, so viel Personal wie möglich zu organisieren um in den zerstörten Gegenden zu helfen: "Das Wichtigste ist, jetzt Menschen zu retten."

    "Wir fordern die Bürger auf, ins Freie zu gehen, wenn sie in der Lage sind, sich von Gebäuden zu entfernen, die einsturzgefährdet sind. Menschen in höheren Stockwerken sollten nach einer tragenden Wand suchen", erklärte die Polizei in Petrinja. In Teilen Kroatiens waren Strom- und Telefonleitungen unterbrochen, zahlreiche Gebäude im ganzen Land wurden beim Beben schwer beschädigt.

    Karte der Erdbebenintensität, inklusive Österreich.
    Karte der Erdbebenintensität, inklusive Österreich.
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