Wirtschaft
Tourismus auf Niveau der 1970er Jahre zurückgefallen
Der Tourismus leidet massiv unter der Corona-Pandemie. 2020 sank die Zahl der Nächtigungen in Österreich unter die 100-Millionen-Grenze.
Wie vorläufige Daten der Statistik Austria zeigen, wurde der Tourismus in Österreich "auf das Niveau der frühen 1970er Jahre" zurückgeworfen. 2020 sank die Zahl der Nächtigungen erstmals seit 50 Jahren unter die 100-Millionen-Grenze. Die Zahl der Urlauber hat sich aufgrund von Lockdowns und Reisewarnungen halbiert.
Das Minus beträgt 35,9 Prozent und ist von 152,7 Millionen auf nur noch 97,9 Millionen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr fehlten also rund 55 Millionen Nächtigungen.
Besucher aus dem Ausland mehr als halbiert
Gewerbliche und private Ferienwohnungen kamen mit Rückgängen von 22,6 bzw. 23,6 Prozent noch am besten zurecht. Zwar wurden 2020 zwar mehr ausländische Touristen (15,1 Millionen) als inländische (9,94 Millionen) gezählt, die Zahl der Besucher aus dem Ausland hat sich aber mehr als halbiert (minus 52,7 Prozent). Die Urlauberzahl aus Österreich verringerte sich um fast ein Drittel (minus 30,5 Prozent).
Größter Einbruch in Wien
Bei den Bundesländern zeigten sich erhebliche Unterschiede. Der größten Einbruch an Nächtigungen wurde in Wien beobachtet, hier gab es ein Minus von 74 Prozent. Die traditionell von inländischen Gästen geprägten Bundesländer wie Kärnten (minus 17,1 Prozent), die Steiermark (minus 24,5 Prozent) und das Burgenland (minus 27,2 Prozent) verbuchten nur geringe Verluste.
Lediglich in Kärnten war im Vergleich zum Vorjahr eine positive Entwicklung zu beobachten: Hier gab es bei den Nächtigungen inländischer Gäste ein Plus von 5,4 Prozent. In den tourismusstärksten Bundesländern Tirol (minus 33,4 Prozent) und Salzburg (minus 32,3 Prozent) wurden jeweils rund ein Drittel weniger Nächtigungen registriert als im Rekordjahr 2019.