Ätna spuckt Lava

Touristen blockieren Rettungsdienste am Ätna

Touristen möchten sich das Spektakel aus nächster Nähe ansehen, sorgen dabei aber für rote Köpfe bei den lokalen Rettungsdiensten.
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19.02.2025, 09:19
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Tausende Touristen haben sich auf den Weg zum Ätna gemacht, um die spektakulären Eruptionen des Vulkans zu beobachten. Doch nach Angaben der sizilianischen Behörden behinderten viele von ihnen Rettungskräfte, indem sie Straßen blockierten und sich in gefährliche Situationen begaben.

Salvo Cocina, Leiter des regionalen Zivilschutzes auf Sizilien, bezeichnete den Andrang der vergangenen Tage als "wild" und "extrem gefährlich". Zahlreiche Ausflügler hätten ihre Fahrzeuge entlang schmaler Straßen abgestellt und so den Durchgang für Einsatzfahrzeuge versperrt. "Es herrschte ein regelrechtes Chaos mit Autos, die die engen Straßen verstopften, einem Verkehrschaos... und Rettungsfahrzeugen, die nicht durchkamen", schrieb Cocina am Sonntagabend auf Facebook. "Mit Einbruch der Dunkelheit wird die Lage noch gefährlicher, da das Risiko von Stürzen oder Einsinken in den Schnee steigt."

Regelungen werden ignoriert

Warnungen wie diese bleiben jedoch weitgehend unbeachtet. Am Montag verirrten sich acht Personen, darunter zwei Minderjährige, während einer Wanderung und konnten erst nach mehreren Stunden gefunden werden. Bereits am Sonntag hatte ein 48-Jähriger nach einem Sturz einen Fußbruch erlitten, während vier weitere Personen über Nacht als vermisst galten.

Die Feuerwehr wurde eingesetzt, um die Menschenmassen zu kontrollieren und den Verkehrsfluss zu regulieren. Die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden ordneten an, dass sich Besucher mindestens 500 Meter von der Lava entfernt halten müssen - eine Regelung, die jedoch weitgehend ignoriert wurde.

"Extrem riskant"

In den sozialen Medien verbreiten sich am Wochenende zahlreiche Videos von Ausflüglern, die dem Vulkan gefährlich nahe kamen. "Ich habe viele Fotos und Videos gesehen, auf denen Menschen in unmittelbarer Nähe der Lava stehen - einige sogar beim Skifahren", sagte Carlo Caputo, Bürgermeister von Belpasso. "So beeindruckend das auch aussieht, es ist extrem riskant. Wenn die Lava mit dem Schnee in Kontakt kommt, kann dieser schlagartig verdampfen und dabei Gesteinsbrocken oder heiße Fragmente explosionsartig herausschleudern."

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