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Touristen graben Muschel aus – nun droht 26.000€-Strafe

Der diesjährige Kroatien-Urlaub könnte für einige Touristen teuer werden. Unbekannte gruben naturgeschützte Muscheln aus. Nun drohen saftige Strafen.

Robert Cajic
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In Poreč befindet sich die Zelena Laguna, die berühmt für ihren großen, gut ausgestattten Campinplatz ist. Dort kam es am Dienstag zu einem schockierenden Vorfall.
In Poreč befindet sich die Zelena Laguna, die berühmt für ihren großen, gut ausgestattten Campinplatz ist. Dort kam es am Dienstag zu einem schockierenden Vorfall.
Getty Images/iStockphoto

Erneuter Alarm im beliebten Urlaubsort vieler Österreicher in Istrien: Nachdem ein Österreicher kürzlich tot im kroatischen Badeort aufgefunden wurde, sorgen nun mehrere Touristen für Aufsehen. In der kroatischen Hafenstadt Poreč kam es am Dienstag nämlich zu einem skurrilen Vorfall. Unbekannte gruben eine wahrliche Attraktion nahe des Strandes aus: Eine "Edle Steckmuschel". Diese unterliegt dem Schutz des kroatischen Naturschutzgesetzes. Auf die Unruhestifter könnten nun Strafen in Höhe von stolzen 26.000 Euro zukommen.

Touristen zogen Riesen-Muschel aus natürlichem Lebensraum

Laut lokalen Medien ereignete sich der Vorfall am Dienstag gegen 12.20 Uhr – in der sogenannten Grünen Lagune (zu kroatisch: Zelena laguna) spülten mehrere Touristen die "Große Steckmuschel" ans Land. Wie eine olympische Fackel trugen die Urlauber die Meeresbewohner stolz von Fels zu Fels. Eine Einheimische zeigte sich geschockt von diesem Vorfall und zückte ihr Handy, um die mutmaßliche Straftat aufzunehmen.

Die Edle Steckmuschel (Pinna nobilis) ist vom Aussterben bedroht.
Die Edle Steckmuschel (Pinna nobilis) ist vom Aussterben bedroht.
Wikimedia / Ato 01; CC BY-SA 4.0

Die lokale Polizei PU Istarska bestätigte gegenüber kroatischen Medien den Vorfall. Kurz nach dem Muschel-Eklat kämmte die lokale Polizeistreife den Badeort durch, um die Touristen einzufangen – ohne Erfolg. 

Verstoß gegen regionales Naturgesetz

Zwar fanden die Beamten vor Ort keinen, der auf den Videos festgehaltenen Personen, trotzdem geht die intensive Suche nach den Unbekannten weiter. Den Urlaubs-Rowdys drohen jetzt horrende Geldstrafen: Angefangen bei Summen von 1.000 bis 4.000 Euro (7.000 bis 30.000 Kuna) werden die Rowdys im schlimmsten Fall mit einer Strafe von bis zu 200.000 Kuna – das sind über 26.000 Euro – zur Kasse gebeten.

Die "Edle Steckmuschel" genießt nicht nur den Schutz des nationalen Naturschutzgesetzes, sondern ist auch vom Aussterben bedroht. Verboten ist das Beunruhigen der Weichtiere deshalb gleich aus mehreren Gründen: Laut der lokalen Polizei dürfe man die Muscheln weder aus der Natur nehmen, noch fangen, töten oder verletzen. Darüber hinaus ist es verboten, ihren Lebensraum zu zerstören oder die Tiere innerhalb ihres Lebensraumes zu stören – vor allem in der Paarungszeit. 

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