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Toyota wehrt sich: Lenker unfähig, keine Pannenserie

Heute Redaktion
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Gab es gar keine Pannenserie bei Toyota? Zu diesem Schluss soll die US-Behörde für Verkehrssicherheit kommen, berichtet das Wall Street Journal. Demnach hätten die Fahrer statt dem Brems- das Gaspedal getreten. Die Basis-Daten für die Untersuchung stammen allerdings vom Konzern selbst.

75 schwere Unfälle mit Toyota- und Lexus-Modellen mit insgesamt 93 Todesopfern werden derzeit von der Automobil-Behörde untersucht. Unter Berufung auf einen ersten Zwischenbericht schreibt das Wall Street Journal, dass es in lediglich einem Fall ein technisches Gebrechen vorliege. Die Untersuchungskommission wertete die vom Konzern zur Verfügung gestellten Informationen aus den Datenrekordern in den Unfallautos aus.

Falsche Reaktion

Die Rückrufwelle von Toyota-Modellen war im August des Vorjahres durch einen Unfall in Kalifornien ausgelöst worden. Ein Polizist und drei seiner Verwandten starben damals. Unfallursache war, dass sich die Fußmatte zwischen den Pedalen verheddert hatte.

Dies sei aber der einzige Fall, in dem eine technische Panne vorlag, so das WSJ.

In allen anderen bisher untersuchten Fällen hätten die Lenker in Gefahrensituationen schlicht falsch reagiert - und wären statt auf die Bremse aufs Gas gestiegen.

Teilerfolg vor Gericht möglich

Sollten die Details aus dem Bericht stimmen, hätte Toyota vor Gericht eine bessere Argumentationslinie. Derzeit laufen in den USA mehr als 100 Privatklagen von Hinterbliebenen gegen den japanischen Pkw-Hersteller.

Aber: Selbst wenn die Studie so stimmt, wäre damit lediglich eine Panne in der Elektronik auszuschließen. Ob rutschende Fußmatten oder klemmende Gaspedale als Unfallursachen ebenfalls in Betracht kommen, muss erst ermittelt werden.