Ein Abend voller Emotionen, Humor und großer Musik: Robbie Williams trat am Dienstagabend in der Berliner Waldbühne auf – vor rund 22.000 begeisterten Fans. Der Regen konnte der Stimmung nichts anhaben, im Gegenteil: Das Konzert wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ursprünglich hätte der Auftritt bereits am Montag stattfinden sollen, musste jedoch wegen einer Unwetterwarnung um 24 Stunden verschoben werden.
Pünktlich um 19:45 Uhr betrat der britische Superstar mit dem Song "Rocket" die Bühne. Von der ersten Minute an sorgte er für Stimmung, scherzte, tanzte – und zeigte sich so nahbar wie selten. Doch zwischen ausgelassener Euphorie und charismatischer Bühnenpräsenz offenbarte Robbie auch eine sehr persönliche, verletzliche Seite.
In einer emotionalen Ansprache sprach er offen über die schweren Krankheiten innerhalb seiner Familie. Seine Mutter Janet ist an Demenz erkrankt, sein Vater Pete leidet an Parkinson. Und auch seine Schwiegermutter kämpft gleich mit drei Diagnosen: Lupus, Parkinson und Krebs. "Meine Mutter weiß nicht mehr, wer sie ist – und auch nicht, wer ich bin", erklärte er sichtlich bewegt. "Mein Vater kann das Bett nicht mehr verlassen. Früher stand er mit mir auf der Bühne."
Robbie erinnerte sich an seine Großmutter, die ebenfalls an Demenz starb. Dass seine Mutter nun das gleiche Schicksal ereilt, trifft ihn tief. Die Offenheit des Sängers rührte viele Fans zu Tränen – und wurde mit tosendem Applaus gewürdigt. Seine Botschaft an das Publikum: "Genießt den Moment. Wir wissen nie, was morgen ist."
Trotz der emotionalen Schwere verlor Robbie nie seinen Humor. Als eine Gruppe Fans in pinkfarbenen Regenjacken zu spät kam, rief er lachend: "Warum seid ihr zu spät? Ich bin Robbie Fucking Williams!" Und auch für eine selbstironische Anspielung auf ein virales Coldplay-Konzert war Zeit: "Ich habe gerade einen Fan gesehen, mit dem ich in den Neunzigern geschlafen habe. Aber dann habe ich gemerkt, dass er mittlerweile einen Bart hat. Hallo Hans!" Das Publikum tobte.
Zum Abschluss gab es zwei Zugaben: "Feel" und "Angels". Songs, die wie gemacht sind für große Gefühle. Um kurz vor 22 Uhr war das Konzert vorbei – doch die Wirkung hielt nach. Es war ein Abend, der nicht nur unterhielt, sondern auch berührte. Ein Robbie Williams, wie ihn Berlin selten erlebt hat: ehrlich, verletzlich, brillant.