Niederösterreich

Traiskirchen voll! Das sagt Ministerium über Asylzahlen

Das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen ist voll, 1.700 Menschen sind aktuell laut SP-Bürgermeister im Lager, das Ministerium spricht von 1.650.

SP-Stadtchef Andreas Babler beim Lager mit Baby.
SP-Stadtchef Andreas Babler beim Lager mit Baby.
Michael Mazohl

Das Asyllager Traiskirchen steht seit vielen Monaten im Fokus, immer wieder wird über eine zu hohe Belagszahl berichtet - mehr dazu hier

"Viel zu viel"

Aktuell sind laut SP-Stadtchef Andreas Babler 1.700 Menschen im Erstaufnahmezentrum. "Die Zahl wird künstlich hochgehalten", so die Kritik des SP-Politikers. Der streitbare Ortschef weiter: "Viel zu viel, wenn man bedenkt, dass Fekter/Pröll einst 480 als Höchstgrenze festgelegt hatten."

Fast jedes Wochenende ist Andreas Babler selbst neben dem Asyllager vor Ort, um zu helfen: "Im sogenannten Garten der Begegnung werden Hilfsgüter verteilt. Das rennt organisiert und professionell ab, damit wirklich jeder das richtige Teil bekommt", berichtet Andreas Babler, der auch am Samstag, 14.Jänner erneut vor Ort war, dabei die kleine "Maria" (Schreibweise offen, Anm.) in den Händen hielt und kräftig Hilfsgüter und Kleidung verteilte.

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    Bileg G.musste mit seinem Sohn Mohammad aus Tunesien flüchten.
    Bileg G.musste mit seinem Sohn Mohammad aus Tunesien flüchten.

    Erst vor wenigen Tagen hatte Andi Babler auch die kleine "Maria" in den Armen. "Die Kleine ist hier geboren, das ist dann schon sehr bewegend", so Andreas Babler, der sich besonders um Kinder kümmert. Andreas Babler hält die Zeit der teils abgehobenen Politik für abgelaufen.

    1.700 Flüchtlinge laut BMI

    Aus dem Innenministerium wurde die Zahl von rund 1.700 Flüchtlingen im Lager Traiskirchen de facto bestätigt. 1.650 Menschen sollen es derzeit laut BMI sein. Wahr sei aber: Das Grundversorgungssystem war durch die hohen Zahlen an Aufgriffen im Oktober und November an der Belastungsgrenze angekommen. Davon war eben auch der Standort Traiskirchen betroffen.

    Aus dem Innenministerium heißt es weiter, dass die Zahl der Aufgriffe zuletzt massiv zurückgegangen sei - ein Rückgang von bis zu 70 Prozent. Dieser Umstand ist unter anderem auf das Ende der Visafreiheit für indische und tunesische Staatsbürger in Serbien zurückzuführen. Denn rund 80 % der Inder und Tunesier seien durch Schlepperorganisationen weitergereist (Kosten der Schleppung 2.000 bis 5.000 Euro). Durch das Ende der Visafreiheit in Serbien wurde die „Geschäftsgrundlage“ für die Schleppermafia massiv eingeschränkt. 2022 hatten rund 30.000 Tunesier und Inder in Österreich um Asyl angesucht.

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