Niederösterreich

Traktordemo vor Landhaus - "Lassen uns nicht enteignen"

NÖ Landwirte protestierten gemeinsam mit Aktivisten von Fridays For Future vor dem Landhaus St. Pölten. Bauern wollen ihr Land nicht verlieren.

Tanja Horaczek
Gemeinsam mit den Klimaaktivisten von Fridays For Future NÖ setzen Bauern ein klares Zeichen gegen die zunehmende Bodenversiegelung und fehlende Klimapolitik in NÖ.
Gemeinsam mit den Klimaaktivisten von Fridays For Future NÖ setzen Bauern ein klares Zeichen gegen die zunehmende Bodenversiegelung und fehlende Klimapolitik in NÖ.
Fridays For Future

Traktordemo soll Straßenprojekte in NÖ verhindern: Am Mittwochvormittag sind niederösterreichische Landwirte mit ihren Traktoren am Fridays-For-Future-Protestcamp beim Landhaus St. Pölten aufgefahren.

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    NÖ Bäuern solidarisieren sich mit Protestcamp von Fridays For Future.
    NÖ Bäuern solidarisieren sich mit Protestcamp von Fridays For Future.
    Fridays For Future

    Bauern von Straßenprojekten direkt betroffen

    Sie sind von den fossilen Straßenbauprojekten S34 (St. Pölten) und der Ostumfahrung (Wiener Neustadt) direkt betroffen. Gemeinsam mit den Klimaaktivisten von Fridays For Future NÖ und Klimawissenschaftlerin Helga Kromp-Kolb setzen sie ein klares Zeichen gegen die zunehmende Bodenversiegelung und fehlende Klimapolitik in NÖ.

    Aktivisten campieren vor Landhaus

    Seit Sonntag campieren Klimaaktivisten von Fridays For Future NÖ vor dem Landhaus in St. Pölten. Mit ihrem Protestcamp sorgen sie dafür, dass das Thema Klimaschutz vor der Wahl nicht zu ignorieren ist. Damit aus "zu wenig, zu langsam" endlich "schnell und ausreichend" wird.

    “Die niederösterreichische Volkspartei hat im Klimaschutz verschlafen. Die Treibhausgasreduktion der letzten 30 Jahre ist mit lächerlichen 4 Prozent ein Armutszeugnis. Das braucht es bis 2040 jedes Jahr! Die Emissionen müssen 30 Mal schneller sinken. Ein ‘weiter wie bisher’ ist weder mit dem Pariser Klimaabkommen noch unserer Zukunft vereinbar”, sagt Alina Koller von Fridays For Future Niederösterreich.

    Das große Klima-Sorgenkind in Niederösterreich ist der Verkehr: “Rund die Hälfte der niederösterreichischen Treibhausgasemissionen kommen aus dem Straßenverkehr. Gerade deshalb ist es entscheidend, dass wir aufhören, riesige Straßenbauprojekte umzusetzen. Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr. Leider ist das bei der ÖVP noch nicht angekommen”, ergänzt Koller.

    "Landtagswahl ist Klimawahl"

    Ähnlich sieht das Hans Gribitz, ein betroffener Landwirt, der im Zuge des Straßenbauprojekts Ostumfahrung in Wiener Neustadt enteignet werden soll: “Natürlich tut es weh, 1.300 Quadratmeter Grund zu verlieren. Viel schlimmer ist es jedoch, dass die Ostumfahrung ein Symbol einer veralteten Politik ist. Die Regierung hat die Klimakrise nicht verstanden und will weitermachen wie bisher. Dabei liegen die Fakten der Klimakrise seit Jahren auf dem Tisch. Es braucht eine Kehrtwende. Daher ist auch für mich die Landtagswahl eine Klimawahl!”

    "Für die S34 müssten Bauern enteignet werden - niemand verkauft freiwillig."

    Auch Andreas Hieger, betroffener Landwirt des Straßenbauprojekts S34 in St. Pölten, solidarisiert sich mit den Klimaaktivisten von Fridays For Future und sagt: “Die S34 würde auf einen Schlag Unmengen wertvolle Böden für immer versiegeln. Die Bauern müssten für die S34 enteignet werden - niemand verkauft freiwillig. Wir Landwirte sind auf unsere Felder angewiesen, damit wir die Bevölkerung ernähren können."