US-Präsident Donald Trump erwägt, im Jänner 2026 am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos teilzunehmen. Auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski könnte wie 2024 und 2025 erneut vor Ort sein.
Im WEF-Stiftungsrat wird nach Informationen der "Schweiz am Wochenende" über die Möglichkeit diskutiert, dass Davos Schauplatz eines Treffens von Trump, Selenski und Russlands Präsident Wladimir Putin werden könnte. Offiziell bestätigt ist das nicht, doch die Vorbereitung entsprechender Szenarien laufen offenbar.
Der neue WEF-Co-Präsident Larry Fink, ein langjähriger Bekannter Trumps, steht mit ihm in Kontakt und soll ihn im Fall einer Teilnahme begrüßen. Der andere Co-Präsident, Roche-Erbe André Hoffmann, will sich wegen früherer Trump-Kritik im Hintergrund halten.
Ein Treffen der drei Staatschefs in Davos würde dem WEF als globaler Dialogplattform neuen Glanz verleihen und Trump die Möglichkeit bieten, sich als Friedensermittler im Ukraine-Konflikt zu präsentieren.
Putins Teilnahme wäre rechtlich und politisch äußerst heikel. Russland und russische Teilnehmer sind vom WEF ausgeschlossen, gegen Putin gilt ein internationaler Haftbefehl. Sanktionierte russische Personen dürfen zudem nicht in die Schweiz einreisen.
Laut Informationen aus Bern könnte der Bundesrat aber unter bestimmten Bedingungen eine temporäre Immunität gewähren. Bereits im Sommer erhielt die sanktionierte russische Politikerin Walentina Matwijenko eine Ausnahmebewilligung für einen internationalen Parlamentskongress in Genf.
Auch im August wurde über ein Treffen zwischen Putin und Selenski in Genf diskutiert. Außenminister Ignazio Cassis erklärte damals, der Haftbefehl würde einer Einreise Putins zu Friedensgesprächen nicht im Wege stehen. Der Bundesrat habe die nötigen Verfahren geschaffen, um einen solchen Besuch rechtlich zu regeln.
Währenddessen verschärfen die USA und die EU die Sanktionen gegen Russland. Die EU will eingefrorene russische Zentralbankgelder zur Finanzierung des ukrainischen Wiederaufbaus nutzen. In der Schweiz liegen rund 7,5 Milliarden Franken russischer Staatsreserven, weshalb der Druck auf Bern wächst, sich der EU-Linie anzuschließen.