Vor Geiselfreilassung

Trotz Feuerpause: Berichte über zwei Tote in Gaza

Nach Beginn der Kampfpause soll die israelische Armee gewaltsam gegen Palästinenser vorgegangen sein. Laut der Hamas wurden zwei Menschen getötet.
24.11.2023, 13:12
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Die lang ersehnte Feuerpause zwischen Israel und der Hamas ist mit Freitag 7 Uhr in Kraft getreten. Um 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollen die ersten 13 Geiseln freigelassen werden. Für jede israelische Geisel sollen im Gegenzug drei palästinensische Häftlinge entlassen werden.

Nach Beginn der Feuerpause soll die israelische Armee nun gewaltsam gegen Palästinenser vorgegangen sein, die entgegen militärischer Anordnungen unterwegs in den Norden des Gazastreifens waren. Nach Angaben aus Hamas-Kreisen wurden im zentralen Bereich des Gazastreifens zwei Menschen durch Schüsse getötet und weitere verletzt. Augenzeugen berichteten außerdem, die Armee habe Tränengas eingesetzt. Ein israelischer Militärsprecher sagte, man prüfe die Berichte.

"Krieg ist nicht vorbei"

Ein israelischer Armeesprecher bekräftigte am Freitag auf Arabisch, man werde unter keinen Umständen die Reise von Menschen aus dem Süden in den Norden erlauben. "Wir rufen Sie dazu auf, sich den Streitkräften oder den Gebieten nördlich von Wadi Gaza nicht zu nähern", hieß es in der Mitteilung. Er forderte die Menschen dazu auf, die mindestens viertägige Feuerpause dazu zu nutzen, sich mit notwendigen Vorräten zu versorgen. "Der nördliche Gazastreifen ist eine Kampfzone und es ist verboten, sich dort aufzuhalten." Der Krieg sei nicht vorbei, betonte er.

Nach Augenzeugenberichten hatten sich nach Beginn der Feuerpause Hunderte Menschen auf den Weg gemacht, um ihre Wohnorte im Norden zu inspizieren und nach Angehörigen zu sehen. Im nördlichen Gazastreifen halten sich weiterhin Tausende israelische Soldaten auf. Israel will in dem abgeriegelten Küstengebiet nach der Feuerpause den Kampf gegen die islamistische Hamas fortsetzen.

Video: Vorbereitungen für Geisel-Rückkehr

Ein Video zeigt die Vorbereitungen des israelischen Militärs für die Rückkehr der Geiseln.

Hilfslieferungen erreichen Gaza

Nach Beginn der Feuerpause sind nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes "Roter Halbmond" zehn Ambulanzen unterwegs zur Evakuierung von Patienten aus der Stadt Gaza. Der Einsatz sei mit den Vereinten Nationen abgestimmt, teilte die Organisation am Freitag bei X (vormals Twitter) mit. Die Rettungswagen seien in Chan Junis im Süden des Küstenstreifens aufgebrochen. Sie sollten Kranke und Verletzte aus dem Al-Ahli-Spital in der Stadt Gaza abholen.

Bilder des Tages 

Die Klinik ist eines der Spitäler, die wegen der verheerenden Zustände im Gazastreifen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um Evakuierung gebeten hatten. Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte zuletzt mitgeteilt, das Al-Ahli-Spital sei angesichts von Gefechten zwischen Israels Armee und der islamistischen Hamas nur noch im Minimalbetrieb. Nach WHO-Angaben haben 22 der insgesamt 36 Spitäler im Gazastreifen ihren Betrieb inzwischen eingestellt.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } Akt. 24.11.2023, 13:14, 24.11.2023, 13:12
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