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"Kurs oder kein Geld" – Wienerin packt über AMS aus

Nachdem ein Wiener trotz der Gefahr einer Corona-Infektion einen AMS-Kurs besuchen sollte, trifft Nicole M. nun ein ähnliches Schicksal.

Rhea Schlager
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Arbeitslosigkeit AMS Österreich
Arbeitslosigkeit AMS Österreich
picturedesk.com

"Ich hatte am Montag meinen ersten Tag im AMS-Kurs, der insgesamt sechs Monate andauern wird", erzählt Nicole M. (Name von der Redaktion geändert) im Gespräch mit "Heute". "Dazu musste ich eine Hausordnung unterschreiben, dass ich beim Eintreten meine Hände desinfizieren, einen Meter Abstand halten muss und nur mit Schutzmaske hinein darf."

"Kein Wunder, dass die Corona-Zahlen so hoch sind."

Laut der Wienerin würden die Kurstrainer, Berater, Empfangsdamen und weitere Mitarbeiter aber keine Masken tragen. "Ich frage mich, was sich das dann alles bringen soll. An den Tischen stehen immer mehrere Trainer oder Büroleute zusammen und plaudern miteinander. Und das ohne den geforderten Mindestabstand oder die Schutzmaske."

"Habe Angst um mein Leben"

Vor allem macht sich Nicole M. aber um ihre Gesundheit Sorgen. "Ich habe Asthma und Bronchitis und sitze mit Angst, Panik und Herzrasen mit bis zu zehn Fremden im Kurs, von denen ich keine Ahnung habe, wo sie sonst noch unterwegs sind. Einige husten auch ständig herum und dann werden mir von den Kursleitern auch drei verschiedene Kugelschreiber, die bestimmt auch andere schon benutzt haben, in die Hand gedrückt, weil die ersten beiden nicht funktioniert haben."

Vor allem kann die Wienerin nicht verstehen, warum hier keine Corona-Maßnahmen eingehalten werden. "Warum müssen die Restaurants, die Frisöre und Kfz-Techniker ihren Betrieb einstellen, während unzählige fremde Leute in den AMS-Kursen zusammen kommen und sich so gegenseitig anstecken können?"

"Ärztliche Befunde werden ignoriert"

Vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus hat die Wienerin besonders große Angst. "Meine Betreuerin vom AMS meinte, wenn ich den Kurs nicht besuche, werde ich gesperrt und bekommen kein Geld mehr. Erst über euren Bericht hab ich erfahren, dass das nicht wahr ist. Ich frage mich, warum man sich ständig Lügen von seinen Betreuern anhören muss, die einen sowieso wie den letzten Dreck behandeln."

"Jedes Mal hab ich Panikattacken, wenn ich zum AMS gehen muss, weil ich dort so schlecht behandelt werde."

Auch weitere Probleme soll es mit dem Arbeitsmarkservice gegeben haben, wie Nicole M. berichtet. "Ich wurde ja erst in diesen Kurs gesteckt, nachdem ich meiner Beraterin gesagt hab, dass einige Jobstellen, für die ich mich bewerben musste, nicht für meine Qualifikationen geeignet sind. Nicht mal meine ärztlichen Befunde haben sie interessiert. Sie wollte mich deshalb mit diesem Kurs bestrafen und nun muss ich gegen meinen Willen hingehen und sogar meine Gesundheit aufs Spiel setzen."

Kurse müssen nicht besucht werden

 AMS-Sprecherin Beate Sprenger erklärte gegenüber "Heute" noch vor einigen Tagen, dass es beim AMS Kurse gebe, die man nicht aus dem Homeoffice umsetzen kann. "Wer allerdings Angst um seine Gesundheit hat und eine Ansteckung mit dem Coronavirus befürchtet, kann sich natürlich von diesem abmelden. Aufgrund des Lockdowns und der besonderen Umstände werden die Bezüge allerdings nicht gestrichen."

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