Tirol

Trotz Regierungsgeld wird AMS-Kunde um 2 € proTagärmerSPERRFRIST7.12.10.30 UHr

Wie schnell Armut um sich greift, zeigt ein Bericht von AK, Caritas und der Volkshilfe. Trotz Hilfen wurde ein Tiroler um zwei Euro pro Tag ärmer.

Christian Tomsits
Der 57-Jährige hat laut Berechnungen der Statistik Austria um zwei Euro weniger pro Tag zur Verfügung.
Der 57-Jährige hat laut Berechnungen der Statistik Austria um zwei Euro weniger pro Tag zur Verfügung.
Bild: Fotolia

Wie schnell man aktuell in Österreich in die Armut schlittern kann, zeigt der Fall von Franz P. (57) aus Innsbruck: Der 57-Jährige wurde bereits im Jahr 2006 aufgrund einer Betriebsschließung arbeitslos und lebt seither monatlich von knapp 1.000 Euro AMS-Geld. Trotz Regierungshilfen hat der Mann nun um rund zwei Euro weniger Geld pro Tag zur Verfügung, als noch im Jänner. Das zeigt eine Auswertung der Caritas.

Kosten steigen, Einkommen sinkt

Denn: Seine Kosten (Miete, Strom, Heizen) stiegen durch die Teuerung. Zudem war eine Stromnachzahlung von 452 Euro fällig. Demgegenüber stehen neben dem Einkommen aus der Sozialhilfe Regierungshilfen von 1.370 Euro. Monatlich bedeuten die höheren Kosten aber dennoch eine Senkung seines frei verfügbaren Einkommens für Lebensmitteleinkauf und Co. um 15 Prozent von 420,10 Euro auf 355,65 Euro. Umgelegt pro Tag sind das statt 13,81 Euro nur mehr 11,69 Euro.

"Es ist erschreckend, dass sich in einem Land wie Österreich Menschen fragen, ob sie essen oder heizen sollen", schlagen Arbeiterkammer, Caritas und Volkshilfe auf einer Pressekonferenz Alarm und fordern nun ein rasches Handeln der Regierung und nachhaltige Maßnahmen gegen die Teuerung, "denn die Preise sind dauerhaft gestiegen."

Menschen an Weihnachten besonders betroffen

Kurz vor Weihnachten werde die Lage besonders akut: Für viele Familien sei der Dezember heuer ein Monat voller finanzieller Sorgen. "Konkret heißt das: Kalte Wohnungen, frieren und jedenfalls keine Weihnachtsgeschenke oder gar ein Skitag", beschreibt Tanja Wehsely von der Volkshilfe Wien die angespannte Situation für viele Familien – "bis in die Mittelschicht hinein."

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