Ein diesbezüglicher Plan würde sich bereits im Diskussionsstadium befinden. Das berichtet NBC News unter Berufung auf aktuelle und ehemalige Vertreter aus Militär, Geheimdiensten und Strafverfolgungsbehörden. Ziel der Angriffe sollen logistische Netzwerke und führende Figuren der Kartelle sein, die am Schmuggel von Fentanyl in die USA beteiligt sind. Ob dabei mit Mexiko gemeinsame Sache gemacht wird, ist allerdings unklar.
Gespräche zwischen dem Weißen Haus, dem Verteidigungsministerium und US-Geheimdiensten über eine mögliche Kooperation mit dem Nachbarland würden bereits laufen. Unklar bleibt, ob bereits konkrete Vorschläge an Mexiko übermittelt wurden. Auch ein Alleingang der USA werde nicht ausgeschlossen. Dieser solle jedoch nur als "letztes Mittel" dienen.
Zuletzt haben die USA ihre Überwachungsaktivitäten in Mexiko deutlich ausgeweitet. Mit Zustimmung der mexikanischen Regierung erfolgten mehrere Überwachungsflüge. Laut dem Bericht von NBC News wolle man eine Liste möglicher Ziele erstellen. Fahrzeuge, Lagerhäuser, Infrastruktur und Kartellmitglieder könnten ihren Platz auf dieser Liste finden.
Kritik an einem möglichen Alleingang Washingtons kommt von Seiten des ehemaligen mexikanischen Botschafters in den USA, Arturo Sarukhán. Ihm zufolge würde ein solcher Schritt eine "Verletzung internationalen Rechts" darstellen. Dies könnte die bilateralen Beziehungen massiv belasten. Gleichzeitig kritisierte Sarukhán die Versäumnisse der mexikanischen Regierung im Kampf gegen die Drogenkriminalität.
Der Ex-Verteidigungsminister Mexikos, Mike Esper, schrieb in einem Buch, dass US-Präsident Donald Trump bereits 2020 vorgeschlagen habe, Raketen auf mexikanischem Gebiet einzusetzen. Trump hatte diesen Vorwurf stets bestritten.
Unterdessen wurde durch die Einstufung mehrerer Kartelle als ausländische Terrororganisationen eine rechtliche Grundlage für US-Militäreinsätze in Mexiko geschaffen. Militär und Geheimdienste würden dadurch weitergehende Befugnisse erhalten. Gegenüber NBC News meinte der DEA-Agent Derek Maltz, dass diese Maßnahme ganz neue Handlungsspielräume eröffne. Ihm zufolge gehe es um die Sicherheit der amerikanischen Kinder.
Auch von mexikanischer Seite aus wurde den Kartellen der Kampf angesagt. Erst im vergangenen Monat ließ Präsidentin Claudia Sheinbaum 10.000 Soldaten an die Nordgrenze verlegen, um Fahrzeuge nach Fentanyl zu durchsuchen. Außerdem wurden 29 mutmaßliche Drogenhändler an die USA ausgeliefert.