Der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz und sein Stellvertreter Alex Wong werden ihre Posten im Weißen Haus unter Trump aufgeben, das sagen mehrere Quellen gegenüber CBS News. Quellen zufolge werden sie voraussichtlich am Donnerstag abreisen. Das Weiße Haus äußerte sich noch nicht dazu. Mike Waltz hatte versehentlich den "Atlantic"-Journalisten Jeffrey Goldberg in eine Signal-Gruppe mit Verteidigungsminister Pete Hegseth und anderen Kabinettsmitgliedern geholt. In dieser wurde über Kriegspläne diskutiert.
In der Signal-Gruppe wurden detaillierte Informationen zum bevorstehenden Militärschlag gegen die Huthi-Miliz geteilt, die Ermordung mutmaßlicher Terroristen samt ziviler "Kollateralschäden" mit Faust- und US-Flaggen-Emojis gefeiert. Etwas mehr als eine Woche nach dem erfolgten Angriff vom 15. März machte Goldberg den Skandal öffentlich. Sein Bericht schlug ein wie eine Bombe – "Heute" berichtete umfassend.
Der Signal-Skandal hat inzwischen sogar eine Österreich-Dimension bekommen – hat sogar in unserer schönen Alpenrepublik seinen Ausgang genommen. "Atlantic"-Chefredakteur Goldberg weilte gerade in Salzburg als auf seinem Handy plötzlich die Einladung zur Chat-Gruppe auftauchte. "Ganz zufällig war ich in Salzburg, Österreich. Sechzigstes Jubiläum von "Sound of Music" ist alles, was ich dazu sage", schilderte er die Situation am Dienstag im "Bulwark Podcast".
Die Chat-Einladung an sich habe er nicht als völlig abwegig empfunden: "Er ist der nationale Sicherheitsberater, ich bin der Chefredakteur eines Magazins, das über nationale Sicherheit schreibt. Ich habe [Mike Waltz] vorher vielleicht zwei Mal getroffen. Das ist schon ein paar Jahre her". Er habe also akzeptiert.
Als er dann Zeuge des Unterhaltung all dieser vermeintlich hochrangigen Köpfe wurde, glaubte er erst an ein Fake oder einen gezielten Reinleger. Am 15. März änderte sich mit der Ankündigung des Angriffs in der Gruppe alles. "Dann fielen die Bomben" – der Chat war echt! Der Rest ist Geschichte.
Das Weiße Haus fuhr daraufhin eine Schmutzkampagne gegen den renommierten Journalisten, bezeichnete ihn als "sensationsgeil". Gleichzeitig wurde die Brisanz der Sicherheitspanne heruntergespielt: US-Präsident Donald Trump tat den Vorfall als "Ausrutscher" ab, der "nicht schwerwiegend". Der tatsächlich echte Mike Waltz hatte aber inzwischen zugegeben, hinter dieser kompromittierenden Gruppe zu stecken. "Ich habe diese Gruppe gegründet", bestätigte er gegenüber "Fox News". Er übernehme "die volle Verantwortung".
Andere Mitglieder wie die Geheimdienste-Direktorin Tulsi Gabbard oder Verteidigungsminister Pete Hegseth bezichtigten Goldberg der "Lüge" und behaupteten, dass "keine geheimen Informationen" im Chat geteilt wurden. Später aber hatte "The Atlantic" nachgelegt und das Chat-Protokoll veröffentlicht. Zuvor hatte Goldberg Teile aus persönlichen Bedenken über die nationale Sicherheit nur grob umrissen, Details aber geheim gehalten: "Ich mache das jetzt seit über 30 Jahren. Ich weiß, was sensible Informationen sind", begründete er das im Podcast.