US-Präsident Donald Trump hat die Strafzölle gegen Indien verdoppelt. Seit Mittwoch zahlst du für viele indische Produkte beim Import in die USA 50 Prozent Zoll. Das ist einer der höchsten Aufschläge, die Trump bisher gegen Handelspartner verhängt hat. Trump will damit, laut eigener Aussage, Indien für die anhaltenden Ölimporte aus Russland bestrafen.
Diese sogenannte Sekundärsanktion hat Trump im Zusammenhang mit den diplomatischen Bemühungen für ein Friedensabkommen in der Ukraine eingeführt. Russland finanziert seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch über Energieexporte.
Die 50-Prozent-Zölle betreffen aber nicht alle Einfuhren aus Indien. Ausnahmen gibt es zum Beispiel für Medikamente und Computer-Chips. Trump hat schon angekündigt, dass er in den nächsten Monaten weltweit eigene Aufschläge für diese Produkte einführen will.
Für Einfuhren aus Indien in die USA gilt schon seit fast drei Wochen ein Strafzoll von 25 Prozent. Indiens Premier Narendra Modi hat Mitte August gesagt, dass sein Land bei Energie unabhängiger werden will. Es wird außerdem vermutet, dass sich Indien und China einander annähern.
Nach China ist Indien der größte Abnehmer von russischem Öl. Seit dem Angriff auf die Ukraine Anfang 2022 ist der Anteil von russischem Öl an den indischen Importen von zwei auf fast 36 Prozent im Vorjahr gestiegen. Für Neu Delhi ist das keine politische, sondern eine praktische Entscheidung: Die Golfstaaten liefern hauptsächlich nach Europa, das wiederum kaum noch aus Russland kauft – so bleibt Moskau als Lieferant für Indien.
Trump hat die Zölle für viele Handelspartner teils deutlich erhöht. Für Waren aus der EU gilt seit 7. August ein allgemeiner Zollsatz von 15 Prozent. Auf Autos musst du derzeit 27,5 Prozent Aufschlag zahlen, der laut Vereinbarung zwischen Washington und Brüssel auch auf 15 Prozent sinken soll – Trump hat das aber bisher nicht umgesetzt. Auf Stahl- und Aluminiumprodukte wird ein 50-prozentiger Zoll fällig.