Robert Brieger, General des österreichischen Bundesheeres, zeigte am Samstag in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast" wenig Hoffnung, dass es in der Ukraine tatsächlich bald zu Frieden kommen könnte. Einen "raschen Durchbruch" werde es wohl nicht geben, vielmehr könne es Monate oder sogar Jahre dauern. Positiv sah Brieger, dass es mit dem Vorstoß von US-Präsident Donald Trump immerhin eine erste, ernsthafte Bemühung gebe, einen Frieden herbeizuführen – das stärke aber die Position von Russlands Präsident Wladimir Putin.
Trump hat indes die Hoffnungen auf ein Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj gedämpft und erneut Sanktionen ins Spiel gebracht. Er kündigte in der Nacht auf Samstag im Weißen Haus an, dass er in zwei Wochen eine wichtige Entscheidung zu seinen Bemühungen um Frieden in der Ukraine treffen werde. Laut Trump könnte es massive Sanktionen gegen Moskau geben – oder er werde "nichts unternehmen".
"Zum Tangotanzen gehören immer zwei", sagte der US-Präsident, der dabei eine Kappe mit der Aufschrift "Trump hat in allem Recht" trug.
"In zwei Wochen werden wir wissen, welchen Weg ich einschlagen werde. Denn ich werde mich für einen Weg entscheiden, und ich werde herausfinden, welcher das ist", erklärte Trump weiter. "Das heißt, ob es massive Sanktionen oder massive Zölle oder beides geben wird. Oder ob wir nichts tun und sagen, es ist euer Kampf", fügte er hinzu.
Trump hatte zu Wochenbeginn bei einem Gipfel mit europäischen Staats- und Regierungschefs in Washington verkündet, dass er erstmals seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 ein Zweiertreffen zwischen Putin und Selenskyj organisiere. Später solle es dann ein Dreiertreffen geben, an dem auch er selbst teilnehmen werde.
Am Freitag kamen dann Zweifel an diesen Plänen auf. Trump verglich die Situation mit einem Beispiel aus der Küche: "Wir werden sehen, ob Putin und Selenskyj zusammenarbeiten werden", sagte er vor Journalisten in Washington. "Wissen Sie, es ist ein bisschen wie Öl und Essig. Sie kommen nicht allzu gut miteinander aus, aus offensichtlichen Gründen." Ob er selbst an einem solchen Treffen teilnehmen müsste, ließ Trump offen: "Wir werden sehen", meinte er dazu.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am Freitag, es sei "kein Treffen geplant". Putin sei "bereit, Selenskyj zu treffen, wenn die Agenda für einen solchen Gipfel fertig ist", erklärte Lawrow dem US-Sender NBC. Das sei aber "überhaupt nicht" der Fall. Selenskyj hatte Putin zuvor vorgeworfen, der "Notwendigkeit" eines direkten Treffens für Friedensverhandlungen auszuweichen.