Noch wird in der Ukraine erbittert gekämpft und die ukrainischen Truppen stellen sich gegen die russischen Invasoren. Doch was, wenn der Krieg vorbei ist? Frieden kann es nur geben, wenn dieser von europäischen Soldaten abgesichert wäre, sagte zuletzt Ex-US-General Ben Hodges.
Österreichs Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hatte sich dazu zuletzt im Juli im Gespräch mit Ö1 geäußert und eine mögliche Beteiligung österreichischer Soldaten an einer Friedensmission in der Ukraine nicht dezidiert ausgeschlossen.
Es gehe darum, ein "glaubwürdiger Partner" bei Auslandseinsätzen zu sein, so die Ministerin. Auf die Frage, ob sich österreichische Soldaten an möglichen künftigen EU-Missionen beteiligen könnten, antwortete Tanner: "Solange Krieg herrscht, kann die Frage gar nicht entstehen".
Österreich habe aber eine sehr lange Tradition, nun müsse man auf Diplomatie setzen. "Wenn Frieden herrscht, wenn es dann eine Entscheidung gibt, welche Mission es gibt und wer diese führt, dann werden wir beurteilen, wie wir uns bestmöglich einbringen können."
Tanner erinnerte an rund 100.000 österreichische Soldaten, die in den vergangenen 65 Jahren bei friedenserhaltenden Missionen dabei waren. "Das wäre in diesem Fall auch so." Man werde das dann beurteilen, sobald sich die Frage stelle.
"Das ist momentan leider noch nicht so". Tanner bekräftigte zudem, dass sich Österreich "nie verschlossen" habe, zu prüfen, ob das Land sich an einer Mission beteilige oder nicht. Eines sei aber auch klar. Österreichische Soldaten werden unter keinen Umständen in den Kriegseinsatz in die Ukraine geschickt.
Nun meldete sich plötzlich FPÖ-Chef Herbert Kickl zu der Affäre zu Wort. Am Samstagnachmittag ließ er in den sozialen Netzwerken wissen: "Keine österreichischen Soldaten in die Ukraine!" und "Unsere Kinder geben wir nicht!".
Auch, dass Österreich Treffpunkt für Friedensgespräche sein könnte, wie von Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) jüngst vorgeschlagen, wischte Kickl kürzlich vom Tisch: Damit mache man sich "international völlig lächerlich", es sei "erbärmlich und unglaubwürdig".