Niederösterreich

Tullner HAK lockert die Maskenpflicht in Schulklassen

Im Schulgemeinschaftsausschuss wurde festgelegt, dass die HAK bei den Masken nun auf "Freiwilligkeit, Vernunft und Verantwortungsbewusstsein" setzt. 
Erich Wessely
20.10.2020, 17:50

Die Aufregung war groß, als die Tullner HAK/HAS Anfang Oktober wegen Corona-Verdachtsfällen (und auch einem positiven Fall) eine Maskenpflicht auch in den Schulklassen einführte („Heute“  berichtete hier). Nach Kritik von Schülern, Eltern und auch der Tullner FP wurde jetzt im Schulgemeinschaftsausschuss wieder eine Lockerung beschlossen. Man setze nun beim Tragen der Masken auf „Freiwilligkeit, Vernunft und Verantwortungsbewusstsein“.

Lage in den nö. Schulen

Insgesamt wurden an den nö. Schulen seit dem Wochenende 68 Schüler sowie 20 Lehrkräfte positiv auf das Coronavirus getestet. Etwa 35 Klassen würden derzeit im „Distance-Learning“-Betrieb unterrichtet, teilte die nö. Bildungsdirektion gestern mit.

In der Tullner HAK/HAS ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf Grundlage der COVID-19-Schulverordnung 2020/21 nun nur noch in folgenden Situationen verpflichtend:

 während des Aufenthalts außerhalb der Unterrichtsräume

 ständig oder teilweise während des Unterrichts von klassenübergreifenden Gruppen

 in den Pausen auf der gesamten Schulliegenschaft, wenn der Mindestabstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann.

Masken: Mehrheit der Schüler skeptisch

Die Mehrheit der Schüler steht in Tulln laut einer internen Befragung dem Tragen von Masken im Klassenraum (auch während des Unterrichts) sehr skeptisch bis klar negativ gegenüber.

"Enorm viele von Ihnen begründen ihre ablehnende Haltung damit, dass dadurch ihre Gesundheit beeinträchtigt würde. Selbstverständlich will niemand, dass Sie durch das Maskentragen erkranken, wobei nach Expertenmeinung das tatsächliche Risiko, dass ein gesunder Mensch Ihres Alters durch das Maskentragen gesundheitliche Schäden erleidet, extrem gering ist. Es ist zwar richtig, dass sich in den Masken Kondenswasser sammeln und sich auch Keime ansiedeln können. Wenn jedoch darauf geachtet wird, dass die Masken nicht durchfeuchten und einmal pro Schultag gewechselt werden, besteht keine Gefahr. Eine andere Befürchtung, nämlich, dass sich CO2 in der Maske stauen könnte, ist ebenso unbegründet. CO2-Moleküle sind viel zu klein, um von Atemmasken zurückgehalten zu werden", heißt es in einem Schreiben von Direktor und Bürgermeister Peter Eisenschenk (VP).

"Leisten wir alle unseren Beitrag"

Er appelliere dennoch in der schwierigen Situation an das Verantwortungsbewusstsein: "Leisten wir alle unseren Beitrag in und außerhalb der Schule, dass sich die Situation nicht weiter verschärft und die Räder nicht erneut stillstehen. Jede/r von uns kann mit einfachen Mitteln überall Sorge dafür tragen, dass der Wirtschaft ein neuerlicher Lockdown, unserem Alltag weitere Einschränkungen und den Schulen die teilweise oder komplette Umstellung auf Distance-Learning erspart bleibt. So wie der Strom nicht aus der Steckdose, sondern von funktionierenden Kraftwerken kommt, beziehen wir das Geld für unseren Wohlstand und für den sozialen Ausgleich nicht von irgendwo, sondern aus unserer intakten Wirtschaft."

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