Eine kürzlich bekannt gewordene Katastrophe wirft ein dunkles Licht auf die Nacht vom 22. auf den 23. Dezember des vergangenen Jahres: Ein plötzlicher Stromausfall im renommierten Karolinska Institutet in der schwedischen Hauptstadt Stockholm führte zur Unterbrechung der Versorgung von 16 Kryotanks, die mit flüssigem Stickstoff gefüllt waren.
In diesen Tanks waren Forschungsproben gelagert worden, die über einen Zeitraum von mehr als drei Jahrzehnten an der Schwedischen Medizinischen Universität gesammelt worden waren. Der finanzielle Schaden wird auf mindestens 40 Millionen Euro geschätzt, doch der Verlust für die wissenschaftliche Gemeinschaft ist von unschätzbarem Wert.
Die Proben, die bei einer Temperatur von minus 190 Grad aufbewahrt wurden, waren das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung und sollten als kostbare Ressource für zukünftige Studien dienen.
Trotz der Bemühungen, die Tanks so zu gestalten, dass sie für kurze Zeit ohne zusätzlichen Stickstoff auskommen können, reichte die Vorkehrung nicht aus. Der fünftägige Stromausfall, der unbemerkt blieb, auch aufgrund der Feiertage, führte zu einem unermesslichen Verlust. Proben aus verschiedenen Institutionen weltweit wurden zerstört, darunter auch bedeutende Samples, die für die Erforschung von Leukämie von entscheidender Bedeutung waren.
"Diese Proben waren ausschließlich für Forschungszwecke bestimmt und hatten keinen direkten Einfluss auf die Behandlung aktueller Patienten", betonte Matti Sällberg, Dekan des Südcampus des Karolinska Institutet.
"Ihr Verlust jedoch ist ein schwerwiegender Rückschlag für die medizinische Forschung und wirft Fragen über die Sicherheit und Zuverlässigkeit unserer Forschungseinrichtungen auf", so Sällberg.