Wolfgang Porsche

Tunnel-Irrsinn: Proteste gegen Luxus-Bau in Salzburg

Ein geplanter Luxus-Tunnel von Wolfgang Porsche sorgt in Salzburg für heftige Proteste und das nicht ohne Grund.
Heute Entertainment
18.04.2025, 12:06
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Mit seinem Bauprojekt sorgt Wolfgang Porsche (81) für mächtig Wirbel in Salzburg. Wie bereits bekannt, plant der Aufsichtsratschef der Porsche Automobil Holding einen privaten Tunnel zu seiner Villa am Kapuzinerberg. Doch statt stiller Bauarbeiten gibt es nun lauten Protest.

Unter dem berühmten Kapuzinerberg, wo einst Mozart-Schwester Nannerl unterrichtete und Schriftsteller Stefan Zweig lebte, soll ein 500 Meter langer Tunnel mit unterirdischer Garage entstehen – exklusiv für den Porsche-Clan. Der Grund: Der bisherige Zufahrtsweg zur noblen Villa ist zu schmal und unpraktisch. Der 81-Jährige will Abhilfe schaffen – unterirdisch.

Doch das Projekt kommt in der Stadt alles andere als gut an. Der Bau auf öffentlichem Grund sorgt für hitzige Debatten, vor allem, weil Porsche der Stadt Salzburg für die Nutzungsrechte laut Angaben der Stadt lediglich 40.000 Euro gezahlt hat.

Zwar wurde diese Summe durch ein städtisches Gutachten als "angemessen" bewertet – doch Kritiker wie Aktivist Tobi Rosswog, der in dieser Woche zu den sogenannten "Salzburger Porsche-Tunnel Festspielen" aufrief, finden das alles andere als gerecht. "Die Summe ist im Verhältnis zu Porsches Vermögen viel zu niedrig", erklärt Rosswog.

Begleitet wurde die Aktion von verteilten Flugzetteln und einer öffentlichen Diskussion. Laut Polizei blieb die Zahl der Teilnehmer überschaubar. Doch darüber hinaus brachten Aktivisten ein Transparent mit der Aufschrift "Und Porsche sprach es werde Loch" auf dem Kapuzinerberg an.

Abstimmung über Bau im Mai

Auch politisch bekommt Porsche Gegenwind: Die Grünen und die KPÖ, die in Salzburg sogar den Vizebürgermeister stellt, schlagen Alarm. "Wir lehnen Sonderbehandlungen für Superreiche ab", sagte etwa Ingeborg Haller (Grüne). Aus ihrer Sicht sei der ganze Deal "intransparent" abgelaufen.

Noch ist die Sache allerdings nicht entschieden: Voraussichtlich Mitte Mai soll der Salzburger Gemeinderat darüber abstimmen, ob der Flächennutzungsplan zugunsten des Tunnelbaus geändert wird. Wolfgang Porsche selbst hüllt sich bislang in Schweigen.

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