Carlos Alcaraz (22) und Emma Raducanu (22) sorgten bei den US Open für den wohl emotionalsten Auftritt der Woche. Zwar verloren die beiden Tennis-Stars im Mixed-Wettbewerb gegen die Topgesetzten Jack Draper (23) und Jessica Pegula (31) deutlich mit 2:4, 2:4 - doch die Stimmung im Louis-Armstrong-Stadion glich eher einer Sommerparty als einem ernsten Tennisduell.
Nach 51 Minuten war die Show vorbei. Statt Frust gab es ein Lachen, eine Umarmung, ausgelassene Gesten. Tausende Fans tanzten und sangen zu DJ-Sounds, während Raducanu und Alcaraz sich fast so verhielten, als wären sie ein Liebespaar - nicht nur ein Tennisduo. Seit über einem Jahr wird über eine Beziehung der beiden spekuliert, und ihr Auftritt heizte die Gerüchte weiter an.
Offiziell halten beide dicht. "Wir sind nur Freunde", hatte Raducanu zuletzt in Wimbledon gesagt - bevor die Pressekonferenz abrupt beendet wurde. Doch nun, in New York, flüsterte sie ihm nach dem Match etwas ins Ohr, beide kicherten, beide genossen die Bühne. Alcaraz schwärmte schon im Juni: "Ich bin froh, dass sie gekommen ist, um mein Spiel zu sehen."
Dass der Spanier extra nach New York jettete, um an Raducanus Seite aufzuschlagen, spricht Bände. Nur wenige Stunden nach seinem Masters-Sieg in Cincinnati stieg er in den Privatjet, landete mitten in der Nacht, stand am Nachmittag auf dem Court.
Auch auf der Bank harmonierten sie: Mal tief konzentriert bei der Taktik, mal mit einem Lachen, das mehr verriet als Worte. "Dieses Match wollten wir unbedingt", ließen beide durchblicken. Dass Raducanu ursprünglich mit Draper hätte antreten sollen, wirkt nun fast nebensächlich. Am Ende war es Alcaraz, der den Platz an ihrer Seite bekam - und die Fans jubelten.
Die Tenniswelt spricht nun vom neuen "Traumpaar". Ein Werbedreh für ein Mineralwasserunternehmen existiert bereits, jetzt das Mixed bei den US Open. Ob Alcaraz und Raducanu mehr verbindet als Tennis? Das bleibt ihr Geheimnis. Doch eines ist klar: Auf dem Court gaben sie das schönste Doppel des Abends - auch ohne sportlichen Sieg.
