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Milliardär bei Tauchgang zur "Titanic" verschwunden

Ein U-Boot, das Touristen zum Wrack der Titanic bringen soll, wird vermisst. An Bord befindet sich auch ein britischer Milliardär.

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    Schock am 19. Juni 2023: Das Mini-U-Boot "Titan" des Unternehmen OceanGate ist <strong>bei einem Tauchgang zum legendären Wrack der "Titanic" verschollen.</strong>
    Schock am 19. Juni 2023: Das Mini-U-Boot "Titan" des Unternehmen OceanGate ist bei einem Tauchgang zum legendären Wrack der "Titanic" verschollen.
    OceanGate

    Die Küstenwache von Boston befindet sich auf Großeinsatz im Atlantik läuft. Sie und weitere Einsatzkräfte sind auf der Suche nach einem U-Boot des Unternehmens OceanGate, das Touristen zum Wrack des weltberühmten Luxus-Liners "Titanic" hätte bringen sollen.

    Einer der fünf vermissten Menschen an Bord dürfte nach einem Bericht des "Focus" der britische Milliardär Hamish Harding sein. Der 58-jährige CEO von Action Aviation in Dubai gilt als begeisterter Flieger, Draufgänger und war auch schon Weltraumtourist. Vor zwei Tagen machte er offiziell, dass er an der nun verschollenen "Titanic"-Expedition teilnehmen werde.

    Nun meldete sich sein Stiefsohn öffentlich zu Wort: "Gedanken und Gebete für meine Mutter und Hamish Harding". Er fügte hinzu: "Hamish Harding, mein Stiefvater, ist auf einem U-Boot verschwunden."

    "Legendäre Entdecker" an Bord

    "Durch den schlimmsten Winter vor Neufundland in 40 Jahren wird dies vermutlich die erste und einzige bemannte Mission zur Titanic im Jahr 2023 werden. Ein Wetter-Fenster hat sich gerade aufgetan und wir wollen morgen einen Tauchgang versuchen", hatte Harding selbst erst in der Nacht auf den 18. Juni auf Instagram und Facebook geschrieben. Er sei "stolz" daran teilnehmen zu können.

    Neben ihm seien noch ein paar "legendäre Entdecker" an Bord, welche seit der Entdeckung des Wracks teils schon mehr als 30 Tauchgänge dorthin unternommen hätten. Harding nennt dabei auch den Namen von Paul Henry Nargeolet, einem bekannten Unterwasserforscher, der die Titanic eingehend studiert hat.

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      Ein Bild der "Titanic" aus dem Jahr 1912.
      Ein Bild der "Titanic" aus dem Jahr 1912.
      Mary Evans / picturedesk.com

      Ticket kostete 250.000 Dollar

      Beim vermissten U-Boot handelt es sich um das Modell "Titan", das von der Firma OceanGate eigens für Expeditionen zum weltberühmten Wrack entwickelt wurde. Dies wurde von einem Sprecher des Unternehmens mittlerweile bestätigt. "Wir prüfen und mobilisieren alle Möglichkeiten, um die Besatzung sicher zurückzubringen. Unser ganzes Augenmerk gilt den Besatzungsmitgliedern des Tauchbootes und ihren Familien", heißt es seitens OceanGate.

      Laut Angaben von OceanGate sollen die lebenserhaltenden Systeme vom"Titan"-U-Boot den fünf Personen an Bord 96 Stunden lang Sauerstoff liefern. Zudem verfüge das U-Boot über eine 12,7 Zentimeter dicke Carbonfiber-Hülle und ein 53 Zentimeter großes Sichtfenster, heißt es in dem Factsheet weiter.

      Der "New York Times" zufolge kostete eine Fahrt im Sommer 2022 pro Person rund 250.000 US-Dollar oder umgerechnet knapp 229.000 Euro. Die Titanic galt als das größte Passagierschiff der Welt, bevor sie im April 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York unterging.

      Mehr als 1.500 der über 2.000 Passagiere starben im Zuge des weltberühmten Dramas. Weitere Bekanntheit erlangte das Ereignis durch die Verfilmung von James Cameron (1997), in der Leonardo DiCaprio und Kate Winslet die Hauptrollen spielten. Erst vor kurzem hatten Wissenschaftler mithilfe hochauflösender 3D-Bilder die bisher genaueste Darstellung des Wracks geboten.