Sind dutzende Wienerinnen und Wiener nur wegen wenigen Minuten der Mega-Katastrophe entkommen? Nachdem ein U1-Sonderzug am Dienstagnachmittag komplett ausgebrannt ist, "Heute" berichtete, dauern die Aufräumarbeiten an. Nun ist klar, dass der Brand weitaus dramatischere Folgen hätte haben können. Nur Minuten vor dem Unglück war die Feuer-U-Bahn noch voll besetzt.
Im Tunnel zwischen den Stationen Taubstummengasse und Südtiroler Platz fing die U-Bahn gegen 16.30 Uhr plötzlich Feuer. Weil der Reservezug auf dem dem Weg zum Abstellgleis war, um dort auf seinen Einsatz zu werden, waren keine Fahrgäste an Bord. Sechs leicht verletzet Wiener Linien-Mitarbeitende wurden inzwischen in häusliche Pflege entlassen.
Nun wird klar, wie haarscharf der Vorfall für die Passagiere war. Nur knapp 15 Minuten vor dem Feuer war die Garnitur noch regulär im Einsatz, wie Wiener Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl am Freitag bestätigte. An der Endstation Oberlaa seien alle Passagiere aus dem vollbesetzten Zug ausgestiegen.
Für den Silberpfeil mit dem Baujahr 1993 ging es dann leer zurück zum Stephansplatz, wo er die Fahrtrichtung wechselte um Richtung Abstellgleis am Hauptbahnhof fahren zu können. Bei der Station Taubstummengasse habe die Fahrerin den Brand dann bemerkt.
Brisant: Die Feuer-U-Bahn war zuvor unauffällig: Erst ein paar Tage vorher ist der Zug überprüft worden und hat nichts gehabt", versichert die Wiener Linien-Geschäftsführerin. Die Brandursache ist daher aktuell weiter unklar.
Nun stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an: 50 Meter Gleis, 25 Schwellen, 400 Meter Kabeltassen und mehrere Kilometer Kabel müssen erneuert werden. Das dauert mindestens bis zum ersten Adventwochenende. Bis dahin kann die U1 zwischen Reumannplatz und Schwedenplatz nicht fahren.
Seit dem 21. November gibt es aber einen Schienenersatzverkehr. Die Linie D wird bis Reumannplatz verlängert. Auf die Linien 1 und O kann ebenfalls ausgewichen werden. Der Nachtverkehr U2Z endet nicht bei Oper/Karlsplatz, sondern wird ebenfalls bis Reumannplatz geführt. Zusätzlich wird auch der 13A verstärkt geführt.