Die Tunnelvortriebsmaschine "Debohra" hat sich durch fast einen Kilometer Wiener Untergrund vom Matzleinsdorfer Platz losgefräst und nun die Station Pilgramgasse erreicht. Dort wurde das stählerne Monstrum am 12. März bei einem Baustellenbesuch von Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Wiener-Linien-Vertretern empfangen. Doch bevor sie weiter Richtung Neubaugasse gräbt, wird sie technisch durchgecheckt und gewartet – so quasi ein "Wellnessprogramm".
"Der aktuell auf Hochtouren laufende Öffi-Ausbau U2xU5 ist ein großer Puzzlestein für Wiens Mobilitätswende", betont Sima. Die neuen U-Bahn-Strecken sollen zusätzliche Kapazitäten für hunderttausende Fahrgäste täglich bringen und Linien wie die U6, den 43er und den 13A entlasten.
Bisher hat "Debohra" 37.000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben – das entspricht etwa dem Volumen des Wiener Rathauses. Der Aushub wird über ein Förderband zum Matzleinsdorfer Platz transportiert, was rund 20.000 Lkw-Fahrten in der Stadt einspart. Gleichzeitig wurden 4.200 sogenannte Tübbinge – Betonsegmente für die Tunnelwand – verbaut.
"Mit jedem Meter schaffen wir mehr Raum für umweltfreundliche Mobilität", sagt Monika Unterholzner, stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke. Wiener-Linien-Geschäftsführerin Gudrun Senk ergänzt: "Mit Debohra haben wir eine leistungsstarke Maschine im Einsatz, die uns hilft, den Öffi-Ausbau effizient und umweltschonend voranzutreiben."
Im September hatte Hochwasser Schäden an der Wienfluss-Sohle verursacht. Diese wurden nun vollständig behoben. "Dadurch steht dem weiteren Tunnelvortrieb nichts im Weg", versichert Senk. Nach der Pilgramgasse geht es zur Neubaugasse, dann zurück zum Matzleinsdorfer Platz, um die zweite Tunnelröhre zu graben.
Trotz Fortschritt gibt es Verzögerungen: Die U2 soll erst 2030 statt 2028 bis Matzleinsdorfer Platz fahren. Der erste Abschnitt der U5 von Karlsplatz bis Frankhplatz bleibt jedoch im Zeitplan und soll 2026 eröffnen.