Öffi-Paket für Wien

Auf Schiene? Grüne wollen gleich 17 neue Bim-Linien

Weniger Baustellen, mehr Bim – Die Grünen fordern mehr Straßenbahnen für eine bessere Anbindung und ein zukunftsfähiges Öffi-Netz.
Wien Heute
12.03.2025, 16:17

Vielerorts wird in Wien an der U-Bahn gebuddelt. Doch während die Innenstadt eine neue U-Bahn bekommt, bleiben viele Außenbezirke auf der Strecke. Die Grünen Wien fordern daher mehr Straßenbahnen statt Stau und Stillstand.

In den Außenbezirken sind viele noch immer auf das Auto angewiesen, weil die Öffis nicht mithalten. Doch statt neue Straßenbahnen zu bauen, passierte in den letzten Jahren nichts, kritisieren die Grünen. Keine einzige neue Tramstrecke wurde eröffnet, dafür gab's Baustellen, Ausfälle und Pannen.

Straßenbahnen werden "Champions"

"Straßenbahnen können zu den Champions des Wiener Öffi-Netzes werden: Sie sind rasch zu bauen, günstig, komfortabel und haben viel Kapazität. Für das Wien von morgen brauchen wir in unserer Stadt noch mehr, bessere und günstigere Öffis", so die Parteivorsitzende und Spitzenkandidatin der Grünen Wien, Judith Pühringer.

"Der Wiener Stadtregierung fehlt der Mut für große Ideen. Auch der zuletzt von Rot-Pink präsentierte Wien-Plan hat keine einzige, große Idee für das Wien von morgen. Mit unserem Öffi-Paket bringen wir diesen Mut zurück in die Stadt und machen die Bim zum Champion", sagt Parteivorsitzender Peter Kraus.

Der große Bim-Plan der Grünen

Die Grünen haben eine Vision: Ein Drittel mehr Straßenbahnen in den nächsten zehn Jahren.

Konkret heißt das:

  • 17 neue Tramlinien und Verlängerungen bestehender Strecken
  • 68 Kilometer neue Gleise
  • Verbindungen quer durch die Stadt, nicht nur ins Zentrum
  • Besserer Öffi-Ausbau in den Außenbezirken
  • Stadtgrenzen überschreitende Linien (Modell Badnerbahn)
  • Schnellere Straßenbahnen durch Vorrang an Ampeln

Konkrete Ideen betreffen etwa die Anbindung der Badner Bahn direkt an die U2-Wienerberg, eine Tram von Simmering nach Schwechat – Pläne hierzu existieren bereits seit längerem –, eine neue Buslinie im 19. Bezirk (Gymnasiumstraße - Martinstraße - U5-Michelbeuern) oder einen Express-Bus von der U6-Floridsdorf über U1-Kaisermühlen bis zur U2-Stadlau.

Keine Preiserhöhung beim Jahresticket

Außerdem sollen Öffis in kürzeren Intervallen fahren – und zwar nach dem "2-3-5"-Modell. Zur Hauptverkehrszeit sollen die U-Bahnen alle zwei Minuten, Straßenbahnen alle drei und Busse mindestens alle fünf Minuten verkehren. In der Peripherie soll das On-Demand-Busservice der Wiener Linien („Hüpfer“) weiter ausgebaut werden. Zudem fordern die Grünen bis 2030 keine Preiserhöhung beim 365-Euro-Jahresticket.

Die geschätzten Baukosten für die neuen Bim-Gleise belaufen sich auf 1,7 bis 2 Milliarden Euro. Das sei im Vergleich mit der Lobauautobahn (bis zu 6 Milliarden Euro) viel weniger. Weiters sollen unter anderem vier zusätzliche Schnellbahnverbindungen so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 13.03.2025, 08:22, 12.03.2025, 16:17