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Über 30.000 Embryonen liegen in Österreich auf Eis

Heute Redaktion
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Die "aktion leben" fordert bessere Aufklärung für Frauen mit Kinderwunsch.
Die "aktion leben" fordert bessere Aufklärung für Frauen mit Kinderwunsch.
Bild: iStock

Erstmalig gibt es eine Statistik zu Samen- und Eizellspenden in Österreich. Für die Plattform "aktion leben österreich" gibt sie Anlass zur Sorge.

Die Bundesstelle "Gesundheit Österreich" hat erstmalig Daten zu Samen- und Eizellspenden veröffentlicht. "So mangelhaft die Informationen der Statistik sind, so wurde zumindest erstmals die Zahl der gelagerten tiefgefrorenen Embryonen bekanntgegeben", so die Plattform "aktion leben österreich". Demnach seien derzeit 30.238 sogenannte entwicklungsfähige Zellen eingefroren.

"Das entspricht fast der Einwohnerzahl von Feldkirch", so Martina Kronthaler, Generalsekretärin der "aktion leben". Diese hätten sich innerhalb von zehn Jahren angesammelt und müssten nach einer Frist vernichtet werden. "Es handelt sich um embryonale Menschen. Die hohe Zahl zeigt, dass die Problematik der überzähligen Embryonen bisher vernachlässigt wurde und völlig ungelöst ist", so Kronthaler.

Aufklärung gefordert

Kronthaler kritisiert, dass man zwar wüsste, wie oft fremde Samen und Eizellen verwendet wurden, man allerdings nicht erfahre, wie oft danach ein Kind geboren wurde. Gesundheitliche Probleme der schwangeren Frauen und der Kinder würden ebenfalls nicht erfasst. "Das heißt: Die Statistik ist völlig ungenügend, um die Eizellspende hinsichtlich ihres Nutzens und hinsichtlich ihrer Risiken für Spenderinnen, Empfängerinnen und Kinder beurteilen zu können", so Kronthaler.

Die Plattform fordert eine bessere Aufklärung, vor allem für Frauen und Paare mit Kinderwunsch. "Außerdem brauchen wir dringend eine wissenschaftliche Erforschung der Risiken, die Mutter und Kind bei einer In-vitro Fertilisation und die Frauen mit Eizellspenden eingehen", so Kronthaler. "Es ist nicht tragbar, dass Paare mit Kinderwunsch völlig uninformiert über die Risiken und Folgen von Techniken der Fortpflanzungsmedizin für die Frauen und die Kinder bleiben."