Welt

UFO-Debatte in den USA: "Das ist erst der Anfang"

Über zwei Stunden lang wurden drei Zeugen vor dem Ausschuss des US-Senats zu "Unidentifizierten anomalen Phänomenen"- auch als UFOs bekannt - befragt.

Carolin Rothmüller
Ryan Graves, David Grusch und David Fravor (v.l.) bei der Anhörung des Kongress für nationale Sicherheit, Grenzen und auswärtige Angelegenheiten zum Thema "Unidentifizierte anomale Phänomene".
Ryan Graves, David Grusch und David Fravor (v.l.) bei der Anhörung des Kongress für nationale Sicherheit, Grenzen und auswärtige Angelegenheiten zum Thema "Unidentifizierte anomale Phänomene".
REUTERS

"Wir sind nicht allein - und die amerikanischen Behörden vertuschen die Beweise dafür", wie ein ehemaliger Geheimdienstoffizier der US Air Force am Mittwoch vor einem Kongressausschuss erklärte. David Grusch sagte aus, dass er "absolut" überzeugt ist, dass die Regierung im Besitz von unidentifizierten anomalen Phänomenen (UAP) - wie die US-Regierung sie offiziell anstelle von UFOs nennt - sowie von Überresten ihrer nicht-menschlichen Piloten ist.

Zeitungen lehnten Bericht ab

Bereits im Jahr 2022 reichte Grusch eine Whistleblower-Beschwerde beim U.S. Office of the Intelligence Community Inspector General (ICIG) ein, um seine Informationen mit dem US-Senat zu teilen. Am 5. Juni 2023 lieferten zwei unabhängige Journalisten eine detaillierte Darstellung von Gruschs Behauptungen über eine UFO-Vertuschung durch die Regierung an "The Debrief", eine Online-Wissenschaftsplattform. Die "New York Times", "Politico" und die "Washington Post" hatten es alle abgelehnt, die Geschichte zu veröffentlichen.

Programm zur Bergung von UAP-Abstürzen

Während der Kongressanhörung am Mittwoch zum Thema "UAP-Phänomenen, gecrashten UFOs, Bedrohungen, Missstände im Militär und der NASA" wiederholte Grusch seine Behauptungen unter Eid, zusammen mit Aussagen über UAP-bezogene Erfahrungen der ehemaligen US-Navy-Kampfpiloten Ryan Graves und David Fravor.

"Ich wurde im Rahmen meiner dienstlichen Tätigkeit über ein mehrere Jahrzehnte andauerndes Programm zur Bergung von UAP-Abstürzen und zum Reverse-Engineering informiert", erklärte Grusch. "Auf der Grundlage der von mir gesammelten Daten traf ich die Entscheidung, diese Informationen an meine Vorgesetzten und mehrere Generalinspektoren zu melden und wurde so zum Whistleblower", so der Ex-Geheimdienstmitarbeiter weiter.

Sicherheitsfreigabe nötig

Als er im Laufe der Anhörung zu Einzelheiten befragt wurde, sagte der ehemalige Offizier der Air Force wiederholt, dass er sich in einem öffentlichen Rahmen nicht äußern könne, weil er gegen seinen abgelegten Eid verstoßen würde. Genauere Auskünfte darf er nur in einer abhörsicheren Umgebung vor Abgeordneten mit Sicherheitsfreigabe erteilen.

1/5
Gehe zur Galerie
    US-Kampfpiloten berichten seit Jahren immer mal wieder von Sichtungen unbekannter Flugobjekte, wie dieses vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichte Bild zeigt. Offiziell bestätigt wurden Sichtungen von Außerirdischen aber nie.
    US-Kampfpiloten berichten seit Jahren immer mal wieder von Sichtungen unbekannter Flugobjekte, wie dieses vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichte Bild zeigt. Offiziell bestätigt wurden Sichtungen von Außerirdischen aber nie.
    HANDOUT / AFP / picturedesk.com

    Unberechenbare Flugobjekte

    Der Abgeordnete Republikaner Tim Burchett wollte von Ryan Graves wissen, woher dieser wisse, dass es sich nicht um US-Flugzeuge handelte. "Bei einigen der Verhaltensweisen, die wir in einem Arbeitsbereich gesehen haben, haben wir diese Objekte mit 0,0 Mach (Schallgeschwindigkeit) gesehen. Das ist eine Fluggeschwindigkeit von Null über bestimmten Teilen des Bodens. (...) Diese Objekte blieben sogar bei Hurrikanen der Kategorie 4 völlig konstant. Dieselben Objekte beschleunigten dann auf Überschallgeschwindigkeiten von 1,1 bis 1,2 Mach, und zwar auf eine sehr unberechenbare und schnelle Weise, für die wir, für die ich keine Erklärung habe", so der ehemalige US-Navy-Pilot Ryan Graves.

    David Fravor, Absolvent der Top Gun Marineflugschule, fügte hinzu: "Wir haben nichts, das mitten in der Luft anhalten und in die andere Richtung fliegen kann. Und wir haben auch nichts, das, wie in unserem Fall, aus dem Weltraum herunterkommt, drei Stunden verweilt und dann wieder hochfliegt."

    Überreste "nicht menschlich"

    Darüber hinaus seien laut Grusch in den abgestürzten Flugobjekten biologische Überreste gefunden worden. Der Ursprung dieser war "nicht menschlich. Und das war die Einschätzung von Leuten mit direktem Wissen über das Programm, mit denen ich gesprochen habe und die derzeit noch im Programm sind", so David Grusch.

    "Kenne die genauen Standorte"

    Grusch habe aber noch weitere Informationen zu den UFOs: "Ich kenne die genauen Standorte, und diese Standorte wurden dem ICIG und in einigen Fällen auch dem Geheimdienstausschuss mitgeteilt. Ich habe die Leute mit dem Wissen aus erster Hand gebeten, dem ICIG die entdeckten Phänomene mitzuteilen."

    "Das ist erst der Anfang." - Abgeordneter Tim Burchett

    Der nächste Schritt - da sind sich alle Ausschussmitglieder einig - besteht in der Anhörung von David Grusch in einer speziell gesicherten Einrichtung, damit er dem Kongress die streng geheimen Daten überliefern kann, die er auch schon dem ICIG erzählt hat. "Das ist erst der Anfang", verkündete Abgeordneter Tim Burchett nach Ende des Ausschusses.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>27.04.2024: Nach K.o.-Tropfen: Wienerin wacht neben U-Bahngleis auf</strong>. Lena wurden schon zweimal Drogen in den Drink geschüttet. Einmal lag sie Stunden bewusstlos in der U-Bahn, erzählt sie in der ATV-Doku "Reingelegt". <strong><a data-li-document-ref="120032976" href="https://www.heute.at/s/nach-ko-tropfen-wienerin-wacht-neben-u-bahngleis-auf-120032976">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
      27.04.2024: Nach K.o.-Tropfen: Wienerin wacht neben U-Bahngleis auf. Lena wurden schon zweimal Drogen in den Drink geschüttet. Einmal lag sie Stunden bewusstlos in der U-Bahn, erzählt sie in der ATV-Doku "Reingelegt". Weiterlesen >>
      ATV