Mehrere russische Regionen an der Grenze zur Ukraine sind laut russischen Angaben von den Folgen nächtlicher ukrainischer Angriffe auf die Energieversorgung betroffen. Die Behörden in der westrussischen Region Belgorod meldeten, dass rund 20.000 Haushalte und mehrere Straßen am Sonntag ohne Strom waren.
Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow erklärte im Onlinedienst Telegram, das "Strom- und Heizungsnetz" in der gleichnamigen Regionalhauptstadt habe "schwere Schäden" davongetragen.
Auch der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region Kursk teilte bei Telegram mit, dass in einer der Energieanlagen im Dorf Korenewo ein Feuer ausgebrochen sei. Dadurch sei in zehn Ortschaften der Strom ausgefallen. In der Region Woronesch, die südöstlich von Moskau liegt und ebenfalls an die Ukraine grenzt, brach laut Gouverneur Alexander Gussew ein Feuer in einer Heizungsanlage aus.
Das russische Verteidigungsministerium gab außerdem bekannt, dass die russische Luftabwehr 44 Drohnen über der Region Brjansk, einem weiteren Grenzgebiet, abgeschossen habe.
In der Nacht auf Samstag hatte Russland nach Angaben aus Kiew erneut massive Drohnen- und Raketenangriffe auf die Energieinfrastruktur des Nachbarlandes gestartet. In mehreren Regionen der Ukraine meldeten die örtlichen Behörden Stromausfälle.
Die Angriffe richteten erhebliche Schäden an ukrainischen Kraftwerken an, mindestens vier Menschen kamen ums Leben. Der staatliche ukrainische Energieversorger gab am Sonntag bekannt, dass seine Stromerzeugungskapazität auf "Null" gesunken sei.
Russland hat in den letzten Monaten die Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur verstärkt. Laut der ukrainischen Luftwaffe setzte Moskau in der Nacht auf Sonntag 69 Drohnen gegen Energieanlagen im ganzen Land ein. 34 Drohnen wurden laut den Angaben abgefangen.