Der ukrainische Geheimdienst SBU hat zwei ehemalige ukrainische Soldaten festgenommen, die für Ungarn spioniert haben sollen. Die beiden hätten versucht, im Westen der Ukraine Informationen über das ukrainische Militär zu sammeln und könnten wegen Landesverrat angeklagt werden, teilte der Geheimdienst am Freitag mit.
Es ist das erste Mal, dass eine mutmassliche ungarische Spionageoperation in der Ukraine bekannt wurde. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban ist einer der wenigen europäischen Regierungschefs, die noch freundschaftliche Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin pflegen. Das Nato- und EU-Mitglied Ungarnverweigerte auch den Transport westlicher Waffen an die Ukraine über sein Territorium.
Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto dementierte die Angaben nicht direkt, stellte aber ihre Richtigkeit infrage. "Ich fordere jeden auf, sich vor Nachrichten zu hüten, die in der ukrainischen Propaganda auftauchen", sagte er am Freitag auf einer Pressekonferenz.
"Wenn wir Details oder offizielle Informationen erhalten, können wir uns damit befassen." Das ungarische Verteidigungsministerium und der Geheimdienst reagierten zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.