Gesundheit

Experte sagt, wie viele mit Omikron ins Spital müssen

Die Omikron-Welle steht Österreich unmittelbar bevor. Genetiker Ulrich Elling rechnet vor, was das für das Gesundheitssystem bedeutet.

Christine Scharfetter
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Experten erwarten auch in den nächsten Tagen auch in Österreich wieder einen Anstieg der Hospitalisierungen.
Experten erwarten auch in den nächsten Tagen auch in Österreich wieder einen Anstieg der Hospitalisierungen.
THOMAS SAMSON / AFP / picturedesk.com

"Omikron wird gerade dominant und in den nächsten Tagen steigen die Inzidenzen auch hier rapide", beginnt der Wiener Genetiker Ulrich Elling eine ganze Reihe von Tweeds zur derzeitigen Coronavirus-Lage in Österreich. In Wien überschritt die neue Variante B.1.1.529 bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag 50 Prozent des relevanten Infektionsgeschehens. 

In London und Dänemark haben unterdessen die Hospitalisierungen bereits deutlich zugenommen. In Großbritanniens Hauptstadt hat sich diese Zahl seit dem 15. Dezember sogar verdoppelt. Wann die Welle in Österreich losbrechen wird, verriet Elling im "Heute"-Gespräch: "Weihnachten und Silvester sorgen zwar für Meldelücken, aber am Mittwoch nach Silvester werden die Zahlen signifikant ansteigen – darauf würde ich Geld setzen."

Omikron-Welle beginnt

Schließlich sehe man den Anstieg bereits in allen anderen Ländern und Österreich bilde hier mit Sicherheit keine internationale Anomalie, so der Experte. Gleichzeit würde Delta nicht verschwinden. "Wir haben derzeit sozusagen zwei Pandemien parallel laufen: Die der ungeimpften Kinder mit Delta und die ihrer Eltern oder Erwachsenen im mittleren Alter."

Derzeit sei es jedoch noch sehr schwierig, das Risiko tatsächlich zu berechnen. "Weil die Welle gerade beginnt und steil ist." Komplex sei bei dieser Berechnung nicht nur die Annahme des gleichen zeitlichen Abstandes zwischen Positivtest und Hospitalisierung, sondern auch die Einbeziehung des Impfstatus und -abstandes. "Aber gewisse Trends beginnen sich herauszukristallisieren."

So wisse man derzeit, dass Omikron die Altersgruppe 20 bis 40 Jahre betreffe, aber vor allem die der 20- bis 30-Jährigen. "Einerseits, weil hier viele noch nicht mit dem Booster an der Reihe waren und es zu Impfdurchbrüchen kommt, andererseits weil diese Altersgruppe viele soziale Kontakte pflegt. Ob es noch weitere Gründe gibt, weiß man aktuell allerdings noch nicht."

Alpha war immer noch milder

Es zeige sich auch, dass der Krankheitsverlauf mit der Omikron-Variante zwar milder sei, aber dies eben nur gering. "Bei Ungeimpften müssen im Vergleich zu Delta 'nur' noch etwa 63 bis 75 Prozent ins Krankenhaus." Im Vergleich zur Alpha-Variante des Coronavirus sei diese Zahl jedoch immer noch hoch.

Zwei Impfungen würden hingegen zwar nicht vor einer Ansteckung, aber vor einem schweren Verlauf schützen: "Einfach erklärt, waren es bei Delta Hausnummer 8 Prozent der infizierten Ungeimpften, so sind es bei Omikron nur noch 2 Prozent der infizierten Geimpften, die ins Krankenhaus müssen".

Jene mit drei Impfungen, also einem Booster, hätten demgegenüber sogar noch einen weiteren Vorteil: "Bei ihnen reduziert sich die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung plus eines schweren Verlaufs." Und noch einen dritten Faktor nennt Ulrich Elling zur Vermeidung eines Krankenhausaufenthalts: "Eine korrekt getragene FFP2-Maske, die die Nase gut umschließt und nicht darunter sitzt, schützt zusätzlich vor einer Ansteckung."