Gesundheit

Neue Studie enthüllt Totimpfstoff versagt gegen Omikron

Eine Studie aus Hongkong hat ergeben, dass der Totimpfstoff CoronaVac bei Omikron vollkommen versagt – und nicht nur bei dieser Variante.

Sabine Primes
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Viele Impfzweifler warten lieber auf Totimpfstoffe als sich jetzt impfen zu lassen. Im Test versagte CoronaVac jedoch komplett.
Viele Impfzweifler warten lieber auf Totimpfstoffe als sich jetzt impfen zu lassen. Im Test versagte CoronaVac jedoch komplett.
DANIEL MUNOZ / AFP / picturedesk.com

Forscher in Hongkong haben mit Hilfe von Blutproben von Geimpften die Wirkung von Impfstoffen gegen die neue Coronavirus-Variante Omikron untersucht. Ihr Fazit: Von den Menschen, die mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer  geimpft waren, entwickelten 20 bis 25 Prozent neutralisierende Antikörper gegen die Omikron-Variante.

Keine bzw. wenig Antikörper-Entwicklung

Bei den mit dem chinesischen CoronaVac Geimpften entwickelte kein einziger Proband Antikörper gegen die Omikron-Variante. Doch auch bei den mit dem mRNA-Impfstoff Immunisierten waren die Antikörper-Titer niedriger als gegen frühere Varianten.

An verschiedenen Virusvarianten getestet

In ihrer Vergleichsstudie untersuchten die Hongkonger Forscher die Wirkung von BioNTech/Pfizer und CoronaVac mittels zwei leicht unterschiedlichen Omikron-Viren, die jeweils aus Patienten gewonnen und im Labor in Zellen vervielfältigt worden waren. Die Omikron-Variante HKU344-R346K trägt eine zusätzliche Mutation am Spike-Protein im Vergleich zu Omikron HKU691. Zum Vergleich wurden das ursprüngliche SARS-CoV-2-Virus, Viren der Delta- und Viren der Beta-Variante geprüft.

Die Wirksamkeit der Impf-Antikörper wurde mit 25 Personen nach mRNA-Impfung und mit 25 Personen nach Impfung mit CoronaVac durchgeführt. Dieser versagte nicht nur gegen die Omikron-, sondern auch gegen die Beta-Variante komplett. Beim Test mit der Delta-Variante entwickelten immerhin 68 Prozent der mit CoronaVac Geimpften neutralisierende Antikörper.

So funktionieren die Impfstoffe

Totimpfstoffe funktionieren wie die klassische Grippe-Impfung: Sie enthalten inaktivierte Viruspartikel zur Stärkung der Immunreaktion. Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna enthalten dagegen eine Boten-Ribonukleinsäure (mRNA), die den Bauplan für das Spike-Virus enthält. In den Zellen des Impflings wird anhand der aufgenommenen mRNA dieses Protein hergestellt. Anschließend kann es als Antigen wirken.

Die Vergleichsstudie aus Hongkong wurde als PrePrint veröffentlicht, ist also vor Veröffentlichung nicht im Peer-Review-Prozess überprüft worden.