Politik

Umfrage-Hammer – Kickl katapultiert FPÖ auf 31 Prozent

Vier Jahre nach dem Ibiza-Skandal hat die FPÖ nun die 30-Prozent-Marke durchstoßen. Herbert Kickls Blaue liegen in einer Polit-Umfrage klar vorne.

Heute Redaktion
FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl darf sich über gute Umfragewerte freuen.
FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl darf sich über gute Umfragewerte freuen.
GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com

Umfrage-Hammer in Österreich! Erstmals seit Juli 2022 hat eine der heimischen Parlamentsparteien in einer Umfrage wieder über 30 Prozent Zustimmung. Die FPÖ wird – eine Woche nach der Kärnten-Wahl und inmitten einer veritablen SPÖ-Krise – vom renommierten Institut "Unique Research" im Auftrag von "profil" auf 31 Prozent hochgeschätzt.

SPÖ stabil, ÖVP verliert weiter

Mit bereits sechs Prozent Rückstand landet die SPÖ von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner auf dem zweiten Platz. Sie bleibt damit gegenüber der im Februar 2023 durchgeführten "Unique"-Umfrage stabil – die innerparteilichen Querelen der letzten Tage haben sich naturgemäß noch nicht in den Zahlen niedergeschlagen. So ist das auch beim Wert der Kanzlerpartei, in dem die "Zukunftsrede" von Karl Nehammer noch nicht eingepreist ist: Die ÖVP kommt derzeit auf 22 Prozent Zustimmung und verliert gegenüber Jänner zwei Punkte. Die 37,5 Prozent der Nationalratswahl 2019 – damals am Höhepunkt der Ära Kurz – sind in unerreichbare Ferne gerückt.

Nehammer-Rede an seine Kern-Wähler

Gerade noch zweitstellig sind die Grünen, die auf zehn Prozent hoffen dürften, wenn am morgigen Sonntag ein nationaler Urnengang angesetzt wäre. Die Neos wiederum liegen mit ihren neun Prozent marginal über dem Ergebnis von 2019. Da sich nach der nächsten Wahl rechnerisch ziemlich sicher keine Neuauflage von Schwarz-Grün mehr ausgehen wird, verschärft Nehammer mittlerweile den Ton gegenüber dem Koalitionspartner und dessen Kernthemen. Wie berichtet, kritisierte der Regierungschef am Freitag den "Untergangs-Irrsinn" der Klima-Kleber, pries Österreich als "Autofahrer-Land schlechthin" und kündigte an: "Ich werde mich dagegen aussprechen, den Verbrennungsmotor zu verbannen."

Kanzlerfrage

ln der (fiktiven) Kanzlerfrage des "profil" zieht FPÖ-Chef Herbert Kickl mit ÖVP-Amtsinhaber Karl Nehammer (ÖVP) gleich. Je 19 Prozent der Befragten würden Kickl oder Nehammer wählen. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner verharrt in der Zustimmung bei 15 Prozent, NEOS-Vorsitzende Beate Meinl-Reisinger und Grünen-Chef Werner Kogler würden je 5 Prozent direkt wählen. 

An der Umfrage nahmen 800 Personen teil, die maximale Schwankungsbreite liegt bei +/- 3,5 Prozent. Es handelte sich um eine Kombination aus einer Telefon- und einer Online-Befragung.

Neue Zahlen im roten Infight

Für "Heute" hat "Unique Research" in dieser Woche auch zum Vorsitz-Streit der SPÖ eine Erhebung durchgeführt. Ergebnis: Quer durch die Parteien-Landschaft ist Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (siehe Grafik) klar auf Platz eins. Immerhin 46 Prozent der Österreicher trauen ihm die Führung der Partei zu, 41 Prozent nicht. Pamela Rendi-Wagner ist bei der Bevölkerung nur vierte Wahl. Kleiner Trost: Fragt man SPÖ-Wähler unter dem Vorsatz Rendi-Wagners nach ihren Präferenzen landet sie vor Wiens Bürgermeister Michael Ludwig auf Platz eins.

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    Herbert Kickl beim politischen Aschermittwoch der FPÖ in Ried.
    Herbert Kickl beim politischen Aschermittwoch der FPÖ in Ried.
    MANFRED FESL / APA / picturedesk.com