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Umstrittener Bischof Laun: Papst akzeptiert Rücktritt

Der Papst hat das Rücktrittsangebot des streitbaren Salzburger Weihbischofs Andreas Laun angenommen - exakt an dessen 75. Geburtstag.

Heute Redaktion
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Salzburgs Erzbischof Andreas Laun
Salzburgs Erzbischof Andreas Laun
Bild: picturedesk.com

Das mit dem Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren kirchenrechtlich vorgesehene Gesuch von Weihbischof Andreas Laun um seine Entpflichtung wurde vom Vatikan am Freitag angenommen. In einem Interview der Salzburger Kirchenzeitung „Rupertusblatt" hatte Laun schon zuvor verkündet, er habe Papst Franziskus „über meine gesundheitliche Situation informiert" und sein Rücktrittsangebot gestellt.

Ein Hang zu Hofer

Weihbischof Laun sorgte mit polarisierenden Aussagen zu Abtreibung, Homosexualität und Islamisierung oft für öffentliche Aufmerksamkeit und kräftigen Widerspruch. Zuletzt trug ihm seine deklarierte Vorliebe für FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer vor der Stichwahl eine Ermahnung von Kardinal Christoph Schönborn ein: Die katholische Kirche als solche gebe keine Wahlempfehlungen für bestimmte Kandidaten ab.

Gemischte Bilanz

Laun zog eine gemischte Bilanz über sein Wirken seit seiner Weihe im Jahr 1995. Manche Leute hätten ihn „beschimpft", wenn er - wie beim Thema Abtreibung - „heikle Positionen der Kirche" verteidigt habe. „Wirklich traurig bin ich über jene Niederlagen, die mir Leute der eigenen Kirche zugefügt haben." Mit seiner Kritik an der Fristenregelung sei er auch auf Widerspruch in Kirchenkreisen gestoßen - „bei Leuten, die seinerzeit das Volksbegehren gegen dieses Gesetz unterschrieben haben." (Red)