In der Nacht auf Freitag flog Israel Luftschläge gegen den Iran und eskalierte die ohnehin angespannte Situation im Nahen Osten. Noch kam es aber nicht zum Gegenschlag des Irans. Hier findest du einen Überblick zu den Ereignissen und Links zu Artikeln, die das jeweilige Thema vertiefen. Die neusten Entwicklungen findest du im Ticker.
Israel hat mit einem Angriff auf Irans Atomanlagen begonnen. Bei dem Einsatz handele es sich um "eine präventive, präzise, kombinierte Offensive", um das iranische Atomprogramm und andere militärische Ziele zu attackieren, teilte das israelische Militär mit. Der Angriff könnte mehrere Tage andauern.
Der Präventionsschlag kam nicht unerwartet. US-Präsident Trump führt Verhandlungen über das Atomprogramm des Irans, nachdem er ein vorheriges Abkommen in seiner ersten Amtszeit aufgekündigt hatte. Israel blickte kritisch auf die Verhandlungen und hatte mehrmals mit einem Luftschlag gegen den Iran gedroht. Netanyahu rechtfertigte die Angriffe mit einer existenziellen Bedrohung.
Letzten Freitag meldete die IAEA, dass der Iran bereits stärker angereichertes Uran besitzt als bisher angenommen. Zugleich zeigte sich Trump weniger zuversichtlich, dass ein Deal zustande kommen könnte.
Israel traf offenbar um die 100 Ziele im Iran, darunter vor allem Luftabwehr-Stützpunkte und Atomanlagen. Zudem wurden bei den Angriffen gezielt Nuklearforscher und Militärführer eliminiert.
Die ersten Schläge scheinen überaus effektiv gewesen zu sein. Dies ist offenbar auch der Vorarbeit des israelischen Geheimdienstes Mossad zu verdanken.
Als erste Reaktion auf die Eskalation ist der Ölpreis gestiegen. Ansonsten sind die Konsequenzen des Angriffs noch schwierig abzuschätzen, zumal die Operation laut Israel erst noch "am Anfang steht". Experten gaben gegenüber 20 Minuten jedoch ihre ersten Einschätzungen ab.
Sie sehen den Iran und seine Verbündeten vor allem in einer geschwächten Position. Tatsächlich kann der Iran durch den Sturz des Assad-Regimes in Syrien und die vorherigen Kämpfe Israels gegen die Hizbollah, die Hamas und die Huthi auf nicht mehr viele Verbündete zurückgreifen. Im Direktvergleich der beiden Länder steht der Iran eher schwach da.
Die iranische Opposition im Exil sieht eine Gelegenheit, "die Diktatur zu beenden". Während Juden und andere Iraner in der Diaspora mit der Ungewissheit zu kämpfen haben, wie es weitergeht.
Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei hat Israel nach den tödlichen Angriffen auf den Iran mit folgenschweren Konsequenzen gedroht. Später sagte das Regime auch, es werde mit weisen Gegenschlägen antworten.
Die Welt reagiert mit Besorgnis, vor allem vor einem möglichen Flächenbrand in der Region. Einige Staatsoberhäupter warnen aber auch vor Gefahren für Juden in ihren Ländern. Auch Österreichs Politiker äußerten sich besorgt zur Eskalation. Zudem zeigten US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin Verständnis für Israels Angriff.
Die USA seien über den Angriff im Voraus informiert worden, weshalb sie die Evakuation von Botschaftspersonal im Nahen Osten angeordnet hatten. Allerdings seien sie nicht aktiv in den Präventivschlag involviert gewesen.
