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Grausame neue Details zu Balkon-Drama von Familie 

Am 24. März 2022 hatten sich fünf Mitglieder einer Familie nacheinander aus dem siebten Stock vom Balkon gestürzt. Nun kommen neue Details ans Licht.

In Montreux sind am 24. März fünf Personen aus dem siebten Stock gestürzt. Der Vater der Familie sollte kurz zuvor von der Polizei vorgeladen werden. Überlebt hat nur der 15-jährige Sohn.
In Montreux sind am 24. März fünf Personen aus dem siebten Stock gestürzt. Der Vater der Familie sollte kurz zuvor von der Polizei vorgeladen werden. Überlebt hat nur der 15-jährige Sohn.
REUTERS

Nach dem Drama, das sich am 24. März 2022 in Montreux ereignet hat, hat die Staatsanwaltschaft Waadt vor Abschluss des Prozesses eine Stellungnahme veröffentlicht. Damals sprangen fünf Mitglieder einer Familie, darunter Vater, Mutter, Zwillingsschwester und zwei minderjährige Kinder, innerhalb von fünf Minuten vom Balkon ihrer Wohnung, die sich im siebten Stock eines Wohngebäudes befand. Vier Personen kamen dabei ums Leben, der minderjährige Sohn überlebte schwer verletzt.

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"Mutter glaubte an eine ihnen feindlich gesinnte Welt"

Laut der Staatsanwaltschaft ergaben die Ermittlungen, dass die Mutter und ihre Schwester dominante und besitzergreifende Persönlichkeiten waren, die im Gegensatz zu einem zurückhaltenden Vater standen. "Sie übten eine starke Kontrolle über die Kinder aus und hielten sie in ihrem Glauben an eine ihnen feindlich gesinnte Welt fest", heißt es weiter.

Der Sohn wurde demnach zu Hause unterrichtet und unterlag der üblichen Kontrolle der kantonalen Behörden in diesem Bereich. Die Mutter hatte angekündigt, im August 2019 mit ihrer Tochter ins Ausland zu ziehen, wodurch sie sich den staatlichen Kontrollen, insbesondere im Schulbereich, entzogen. Der Sohn überlebte wohl nur dank des schnellen Eingreifens der Polizei und der Rettungskräfte als einziger das Drama.

"Doktrin des Survivalismus und der Verschwörungstheorien"

Die von den Ermittlern der Kantonspolizei gesammelten Informationen ergaben, dass die fünfköpfige Familie autark lebte und nur selten nach draußen ging. Eine Ausnahme stelle die Zwillingsschwester der mutmaßlichen Haupttäterin dar, die zwar arbeitete, dort aber keine besonderen Beziehungen zu Dritten aufgebaut hatte. Die Kinder seien von zu Hause aus unterrichtet worden und genossen deshalb so gut wie keine Außenkontakte. "Die Familie folgte einer Doktrin des Survivalismus und der Verschwörungstheorien", schreibt die Staatsanwaltschaft Waadt.

Nachdem der Vater eine Überprüfung des Haus-Unterrichts durch die Polizei mehrmals ablehnte, klingelten diese am 24. März 2022 an der Wohnungstür der Familie. Daraufhin fand laut der Staatsanwaltschaft ein kurzer mündlicher Austausch zwischen dem Vater und der Polizei statt. Die Tür sei verriegelt geblieben und mit Gegenständen verbarrikadiert gewesen. Während die Polizeibeamte anschließend vor der Tür warteten, stürzten sich die Familienmitglieder schweigend einer nach dem anderen vom Balkon.

Familie hortete Lebensmittel und Medikamente

In beiden Wohnungen wurden große Vorräte an Lebensmitteln, Kleidung, Medikamenten und Hygieneartikeln sowie Bücher und digitale Dokumente gefunden, die im Zuge der polizeilichen Ermittlungen ans Licht kamen. Covid und der Ausbruch des Krieges in der Ukraine schienen auch die Familienmitglieder in Mitleidenschaft gezogen zu haben. Laut der Staatsanwaltschaft hatte sich das Misstrauen der Familienmitglieder gegenüber allem, was der Staat repräsentierte, insbesondere der Schule und der Polizei, aufgrund von Covid und der russischen Invasion der Ukraine noch verstärkt.

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