Seit Montag gelten in Wien verschärfte Corona-Maßnahmen: Nur für Geimpfte oder Genesene gibt es nun Zutritt zu all jenen Orten, wo vorher 3G kontrolliert wurde. Eine Wiener Mutter bekam die Verschärfung schon am selbigen Tag zu spüren. Sie wollte mit ihrem 2-jährigen Sohn zum Friseur. Die 33-Jährige ist ungeimpft, brachte aber ein Attest und einen PCR-Test mit.
Die Wienerin würde eigentlich unter eine Ausnahmeregel in der Verordnung fallen: Kann ein Patient nicht ohne Gefahr für Leib und Gesundheit geimpft werden, gilt ein negativer PCR-Test in Kombination mit einem Attest wie ein 2G-Nachweis. Trotzdem wollte man ihr im Studio keinen Einlass gewähren.
Die 33-Jährige schickte ihren 2-jährigen Sohn kurzerhand alleine zum Friseur: "Mein Sohn war natürlich verschreckt und kannte sich nicht aus, wieso seine Mutter nicht hinein darf, er aber alleine zum Haare schneiden kommen soll." Ob die Mitarbeiter des Friseurs die gesetzlichen Bestimmungen nicht kannten, ist unklar. Die Wienerin legte ein Attest vor, dem eine Thrombophilie zu Grunde liegt.
Thrombophilie ist die Bezeichnung für eine erhöhte Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln. Laut dem Impf-Experten Herbert Kollaritsch ist dies allerdings kein Grund, sich nicht impfen zu lassen: "Es gibt keine Kontraindikation für eine Impfung bei einer Thrombophilie. Höchstens sollte man eventuell von einem Vektorimpfstoff absehen, mRNA stellt überhaupt kein Problem dar."
Der Arzt der 33-Jährigen schrieb hingegen in ihr Attest, sie könne nicht mit einem mRNA Impfstoff geimpft werden. Der Mediziner ist auf anthroposophische Heilkunst spezialisiert, ein ganzheitlicher Ansatz, der wissenschaftliche, philosopische, religiöse und esoterische Elemente in der Medizin zu vereinen versucht. Prof. Kollaritsch sagt zu dieser Impf-Empfehlung: "Das ist Unsinn. Eine Immunisierung mit einem mRNA-Impfstoff sollte problemlos funktionieren."