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Ungeimpft – daher sitzen Tausende Lehrer gesund daheim

Glattauer gibt Noten. Heute: Keine Verschärfung an den Schulen. Tausende Lehrer sitzen gesund zu Hause. Und: Nicht gegurgelt – Unterrichtsverbot!

Niki Glattauer
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Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in <em>"Heute"</em> Noten.
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Viel Neues hat Minister Polaschek in der "Pressestunde" ja nicht gesagt, da konnte sich der "Heute"-Chefredakteur noch so abmühen. "Intensiv nachdenken" und "den Schulbetrieb in die allgemeinen Maßnahmen einbetten" waren da noch die mutigsten Ansagen. Aber immerhin hat er auch eines nicht gesagt: dass die Corona-Maßnahmen in den Schulen verschärft werden. Eine gute Entscheidung! Im Gegenteil, die "Normalisierung" des Schulbetriebs muss jetzt so zügig wie möglich voranschreiten, heißt: 

➤ die Maskenbefreiung in den Klassen nach Ostern auf das ganze Schulhaus und das Lehrpersonal ausweiten 

➤ Quarantäneregeln in den Schulen aufheben (siehe unten)

➤ das Dauertesten beenden (siehe ganz unten)

Schulen dürfen nicht länger Pandemiebekämpfungsarenen bleiben, nur weil sich "draußen" 20 Prozent der Impfberechtigten nicht impfen lassen und die Regierung diesbezüglich offenbar w. o. gegeben hat.

Note: Befriedigend

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du hier.

Tausende Lehrer sitzen gesund (!) zu Hause

Rot-Kreuz-Rettungschef Gerry Foitik hat schon recht: Corona ist kein Lercherl. Es kann krank machen, es kann töten, und niemand weiß, was der Herbst bringt. Aber derzeit grassiert Omikron, und diese Mutante macht jene, die sich und andere schützen, sprich geimpft sind, zu 90 Prozent nicht kränker als ein Schnupfen. Früher hast du als Lehrerin in harten Wintern vor lauter Husten und Schnäuzen rundherum das Läuten nicht mehr gehört, aber bist du deswegen daheim geblieben? Eben. Und dann gab und gibt es den "grippalen Infekt", der die Lehrkörper auszulichten pflegt(e.) Trotzdem wäre niemand auf die Idee gekommen, gesunde Kollegen als "Kontaktpersonen" in "Quarantäne" zu schicken.

Dass Österreichs Schulen Rekordausfälle verkraften müssen, liegt auch daran, dass Tausende Lehrerinnen zu Hause sitzen, ohne wirklich krank zu sein, viele davon trotz negativer (!) Tests als "Kontaktpersonen", weil sie ungeimpft sind. Das geht nicht.

Note: Nicht genügend

Ein Mal nicht gegurgelt – Unterrichtsverbot!

Hier ein Beispiel, wohin die schulische Testitis inzwischen führt: Mein Sohn (13) hat ES letzten Montag vergessen. Social-Media-Stress, Vorbereitung auf den Skitag samt Skisocken suchen, Skibrille nicht finden etc. – er hat also ein Mal nicht getan, was er seit Monaten drei Mal die Woche brav tut: Er hat nicht "zu Abend gegurgelt" und folglich am Dienstag auch nichts abgegeben.

Und jetzt kommt's: Er durfte deswegen am Mittwoch nicht am Unterricht teilnehmen! Der Bub ist drei Mal geimpft. Pumperlgesund. Hätte an jenem Tag den letzten Mathe-Vorbereitungstest vor der Schularbeit gehabt. Aber weil er kein "Wien gurgelt"- Ergebnis vorweisen kann, schickt ihn die Schule um 8 Uhr wieder nach Hause. Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir, heißt es. Aber in die Schule gehen wir inzwischen für den PCR-Test? Wahnsinn.

Note: Nicht genügend
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