Der Streit um die Wiener Mindestsicherung geht in die nächste Runde. Nach der "Heute"-Enthüllung einer syrischen Großfamilie, die in Wien über 4.600 Euro Mindestsicherung erhält, hat die Debatte erneut an Intensität gewonnen. Diesmal melden sich die Senioren zu Wort.
"Die Wiener Mindestsicherung muss ein Sprungbrett in den Arbeitsmarkt sein, ist aber seit Jahren eine Dauerhängematte", ärgert sich Ingrid Korosec. Die Präsidentin des Seniorenbundes übt scharfe Kritik an der Stadt Wien. Laut ihr liege die Durchschnittspension bei rund 1.400 €, während Großfamilien in Wien "unverhältnismäßig mehr an Mindestsicherung bekommen".
„Pensionisten haben ein Leben lang Leistung erbracht.“Ingrid KorosecPräsidentin des österreichischen Seniorenbundes
Die ÖVP Wien fordert eine österreichweite Angleichung der Regelungen. Das Problem liege vor allem darin, dass je nach Bundesland unterschiedlich viel gezahlt werde. Laut den Türkisen sei Wien ein Magnet für die Einwanderung ins Sozialsystem. "Die Pensionisten haben ein Leben lang dafür eine Leistung erbracht. Diese Ungerechtigkeit muss rasch beseitigt werden", fordert Korosec.
Neben der Angleichung sollen laut Korosec Mehrpersonenhaushalte gestaffelt werden. Außerdem will sie, dass die Stadt verstärkt in Form von Sachleistungen auszahlt. "Die Mindestsicherung soll als soziale Absicherung dienen, aber gerade Wien darf nicht länger zu einem Anziehungspunkt für Menschen werden, die hauptsächlich auf staatliche Kosten leben wollen", so Korosec.