Leserreporter teilt Sichtung

"Ungewöhnlich warm" – nun wachen sogar Schlangen auf

Keine alltägliche Sichtung: Mitten im Advent entdeckte ein Leserreporter in Steyr ein Tier, das eigentlich längst in Winterstarre liegen sollte.
Lea Strauch
15.12.2025, 03:00
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Mitten im Dezember, wenn die Natur üblicherweise längst zur Ruhe gekommen ist, sorgte am Steyrer Paddlerweg plötzlich eine unerwartete Bewegung für Aufmerksamkeit: Eine Ringelnatter zeigte sich einem Leserreporter kürzlich quicklebendig.

Die Ringelnatter in Steyr:

Dass man im Advent einer aktiven Schlange begegnet, ist keineswegs alltäglich. Heimische Reptilien sollten um diese Jahreszeit längst tief in ihrer Winterstarre sein – bei der Ringelnatter normalerweise von etwa Oktober bis April.

"Reptilien wie Schlangen fallen als wechselwarme Tiere im Winter in eine Kältestarre, wenn die Umgebungstemperatur unter das tolerierte Minimum fällt", erklärt Julia Kropfberger, Obfrau des Naturschutzbundes OÖ, gegenüber "Heute". "Die Lebensfunktionen werden dabei heruntergefahren, und die Tiere sind nahezu bewegungsunfähig."

"Ungewöhnlich warme Temperaturen"

Aber: Die "ungewöhnlich warmen Temperaturen" der vergangenen Tage hätten offenbar gereicht, um die Schlange wieder aufzuwecken. Sichtungen im Winter seien nicht völlig außergewöhnlich, in der Natur komme das durchaus vor. Trotzdem: Vorteilhaft sei es für die Schlange "wahrscheinlich nicht".

Der Leserreporter verhielt sich vorbildlich: Er tat nichts mit der Ringelnatter und informierte lediglich über ihren Standort, damit sich andere Passanten nicht erschrecken. Eine aktive Schlange solle man laut Naturschutzbund "bitte einfach in Ruhe lassen. Sie wird sich wieder verkriechen, wenn es kälter wird".

Sichtungen melden

Für den Menschen gilt diese Reptilienart übrigens als harmlos: Ihr Gift kann nur kleiner Tiere wie Frösche oder Fische lähmen. Wer ähnliche Beobachtungen macht, kann sie auf der Plattform naturbeobachtung.at melden. "Die Daten werden für Artenschutzprojekte und Erstellung von Verbreitungskarten verwendet", erklärt Kropfberger.

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