Reisen

AUA fliegt doch nicht Co2-frei nach Venedig

Wie der VKI heute mitteilte, gewann man den Prozess gegen Austrian Airlines vor dem Höchstgericht. Austrian verkaufte "Co2-freie Flüge nach Venedig".

Maria Ratzinger
Das Landesgericht Korneuburg gab der Klage des VKI recht: AUA hat laut Urteil Greenwashing betrieben.
Das Landesgericht Korneuburg gab der Klage des VKI recht: AUA hat laut Urteil Greenwashing betrieben.
Helmut Graf

"Greenwashing" bedeutet, wenn Unternehmen Produkte anbieten, die doch nicht so umweltfreundlich sind, wie sie behaupten. Genau das ließ der Verein für Konsumenteninformation (VKI) jetzt bei Gericht gegenüber Austrian Airlines bestätigen. Austrian bewarb nähmlich Flüge nach Venedig als Co2-frei. Wie sich herausstellte, war dies nicht einmal ansatzweise wahr.

Sauberes Kerosin?

Wie der VKI mitteilte, ging es um eine Werbung der AUA auf ihrem Twitter-Account (X) und ihrer Website. Die Botschaft lautete: "CO2-neutral zur Biennale fliegen? Für uns keine Kunst! 100 % SAF". Ergänzt wurde mit der Information: "Denn gemeinsam mit dem Flughafen Wien und Venezia Airport bringen wir Sie mit nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) zur Biennale Arte nach Venedig."

Technisch sei es allerdings nicht möglich nur mit SAF-Kraftstoff zu fliegen. Lediglich 5 Prozent (!) würden ins normale Flugkerosin gemischt. Doch damit nicht genug: Konsumenten mussten - um Co2-neutral zu fliegen - gleich 50% mehr für das Ticket bezahlen, um vermeintlich in den Genuss des guten Gewissens zu kommen. Ob betroffene Flugpassagiere Geld zurückbekommen, wurde nicht verlautbart.

Das rechtskräftige Urteil gibt es beim VKI im Volltext zu lesen.