Bei weiteren Angriffen der US-Armee auf angebliche Drogenboote im östlichen Pazifik sind sechs Menschen ums Leben gekommen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth teilte am Montag auf X mit, dass es am Sonntag in internationalen Gewässern zwei Angriffe auf Boote mit "Rauschgift" gegeben habe. Auf jedem Boot waren laut Hegseth drei Männer an Bord. "Alle sechs wurden getötet. Keine US-Kräfte wurden verletzt", so Hegseth. Damit steigt die Zahl der Toten durch US-Angriffe auf mutmaßliche Drogenhändler auf See auf mindestens 76.
Seit Anfang September greift die US-Armee immer wieder Boote an, zuerst vor allem in der Karibik, später auch im östlichen Pazifik. Laut US-Regierung sollen die angegriffenen Boote Drogen transportiert haben. Beweise dafür wurden bisher keine vorgelegt. Wie schon in der Vergangenheit gab die US-Regierung auch diesmal keine Namen der betroffenen Gruppen bekannt. Hegseth sprach aber von Mitgliedern von "Terrororganisationen".
Kritiker sagen, dass diese Angriffe außergerichtliche Hinrichtungen seien und gegen das Völkerrecht verstoßen – selbst dann, wenn es sich tatsächlich um Drogenhändler handeln würde.
US-Präsident Donald Trump, der als Rechtspopulist gilt, hat zuletzt mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Karibik geschickt. Auch der US-Flugzeugträger "Gerald R. Ford" ist auf dem Weg in die Region.
Washington wirft vor allem Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die USA zu fördern und damit die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro, ein bekennender Linksnationalist, spricht hingegen von illegalen "Hinrichtungen" und vermutet, dass die USA einen Umsturz gegen ihn planen.